Foto: Lothar Veit

Unsere Auswahlkriterien

Wer mehr erfahren möchte, nach welchen Kriterien wir die Bilderbücher aussuchen und warum Bilderbücher ein ausgezeichnetes Medium für gemeinsame Entdeckungen mit Kindern in der Kita und Grundschule sind, kann hier weiterlesen:

Wir haben bei der Auswahl fachliche Qualitätskriterien berücksichtigt: Eine altersangemessene anregende Sprache, ästhetisch-ansprechende Bildwelten und für die Kinder lebensbedeutsame Inhalte. Zugleich spielen natürlich subjektive Sichtweisen mit. Nur was uns selbst bewegt, wird auch für die Kinder relevant. 

Ein weiteres wichtiges Kriterium hat uns begleitet: Wir haben Bücher ausgesucht, die eine religiöse Dimension enthalten und zum Theologisieren mit Kindern in der Kita oder Grundschule anregen. In vielen Bilderbüchern werden die großen unentscheidbaren Fragen direkt oder indirekt behandelt. Die Fragen wo wir Trost finden und wo Mut; wie wir unserer Angst begegnen und dem Staunen freien Lauf lassen; die Empörung über Ohnmacht und die Fragen, was uns stärkt, uns für andere einzusetzen und unseren Platz in der Welt zu finden. Und bei allem, die Frage nach dem großen Geheimnis, das wir Gott nennen.

Gute Bilderbücher sind Lebensgeschichten. Sie beschreiben und visualisieren „Inneres“ (wie Gefühle und Gedanken) sowie „Äußeres“ (die Welt in der wir leben). Mit Überraschungen ist zu rechnen, wenn wir sie mit den Lebensgeschichten ins Gespräch bringen, die in den biblischen Erzählungen verborgen sind.

Dass Bilderbücher zum Medium unserer Wahl wurden, hat mehrere Gründe: Bilderbücher bieten mit ihren Geschichten Identifikationsangebote für die Kinder und ermöglichen das Kennenlernen einer Vielfalt von Merkmalen, Herkünften und Deutungen. Damit können zahlreiche Kompetenzen gefördert werden. Neben den Ich-Kompetenzen, sind es Sozialkompetenzen, Sachkompetenzen und die lernmethodischen Kompetenzen. Zudem unterstützen Bilderbücher die visuelle und auditive Wahrnehmung durch das Betrachten und durch das Zuhören, sie regen das Denken durch die Auseinandersetzung mit den Inhalten und die eigene Meinungsbildung an, sie fördern das Sprach- und Erzählverhalten durch spontane Äußerungen und Dialoge zwischen Vorleser*in und den Kindern – auch untereinander, sie unterstützten die Konzentrationsfähigkeit durch das Einlassen auf Bild und Text und nicht zuletzt sind „Bilderbücher die ersten Bücher, zu denen Kinder eine intensive Beziehung entwickeln und durch die sie zur Literatur hingeführt werden.“ (Kasper Spinner). Darüber hinaus faszinieren Bilderbücher als sogenanntes langsames Medium in unserem visuell geprägten Zeitalter und tragen zu einer ästhetischen Alphabetisierung der Kinder bei.


Lena Sonnenburg, Dozentin für den Bereich Grundschule             
Gert Liebenehm-Degenhard, Dozent für den Bereich Elementarpädagogik, Klinik-Clown