Religionsunterricht in Förderschule und Inklusion Die niedersächsische Schullandschaft ist ausgesprochen vielfältig: Während die Aufgliederung in die Schulformen Oberschulen, Realschulen, Hauptschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Berufsbildende Schulen, in öffentliche Schulen und Schulen in freier Trägerschaft, Berufsschulen und natürlich Grundschulen von den einen als besondere Stärke angesehen wird, erkennen die anderen darin einen ausgeprägten Hang zur Separation. Diese diametralen Perspektiven lassen sich in hohem Maße auch in den Diskussionen zur inklusiven Beschulung wiederfinden: Während die Befürworter*innen des stark gegliederten Förderschulsystems darin die große Chance sehen, jedem Kind individuell gerecht werden und ihnen die besonderen Kompetenzen der Lehrkräfte umfangreich zukommen lassen zu können, ist es für viele Kritiker*innen ein überholtes System, das zu Ausgrenzung und staatlich verordneter Benachteiligung führt. Diese Diskussion lässt sich bis in die Wissenschaft hinein verfolgen. Im Arbeitsbereich Förderschule und Inklusion geht es darum, beiden Beschulungsmöglichkeiten gerecht zu werden und Veranstaltungen anzubieten, die sowohl für Religionslehrkräfte an Förderschulen als auch für solche an inklusiven Schulen hilfreich sind. Hierzu gehören zentral religionspädagogische, didaktisch-methodische Themen, darüber hinaus aber auch übergeordnete Fortbildungsthemen, etwa zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen, zu Beratung oder Kooperation.
Das Unterrichtsfach Religion ist besonders dafür geeignet, junge Menschen auf Ihrem Lebensweg ein Stück zu begleiten. Das Fach orientiert sich genauso am Subjekt, wie die Sonder- bzw. Förderpädagogik den Blick verstärkt auf das einzelne Kind wirft. Er ist zugleich Unterricht für alle in dem Sinne, dass jeder Schüler und jede Schülerin individuell profitieren kann: Ist es für den einen vielleicht die Fähigkeit, eine Sprache für die eigene ambivalente Gefühlswelt in Auseinandersetzung mit biblischen Texten zu finden, so mag es für die andere das Aufgefangen-Sein in einer haltenden Umgebung sein. Subjektorientierung darf jedoch nicht dazu führen, dass sich junge Menschen in einer Blase wiederfinden, die es ihnen zwar ermöglichen will, einen individuellen, christlich-religiösen Weg zu sich selbst und zu Gott finden, bei dem jedoch alle außerschulisch-lebensweltlichen Realitäten unbeachtet bleiben. Religion ist eingebettet in gesellschaftliche Realitäten, daher hat die Religionspädagogik immer auch kulturelle und gesellschaftliche Perspektiven zu bedenken, wie das Aufwachsen in Armut, Gewalterfahrungen, Drogenkonsum, Stigmatisierungen, häufig wechselnde Bezugspersonen, Psychiatrieaufenthalte oder Maßnahmenkarrieren.
Die Seiten der Unterrichtsmaterialien für den Bereich „Förderschule/Inklusion“ befinden sich in einem kontinuierlichen Aufbau. Es werden nach und nach Materialien hinzugefügt, die als Bausteine konzipiert und in unterschiedlichen Schulformen und Klassenstufen einsetzbar sind. Sie lassen sich auf die jeweilige Lerngruppe und deren Bedarfe hin einfach anpassen und organisieren.