Eltern und Konfis äußern den Wunsch, der auch uns nicht fern ist: Die Konfirmationen, die nun endlich gefeiert werden, sollen möglichst normal ablaufen. Aber was ist schon normal?
Normal wird vieles sein in diesem Jahr: Es wird feierlich sein. Konfis bekennen sich zu Gott und seiner Gemeinde. Sie finden vollständige Aufnahme in diese Gemeinde und feiern mit ihr das Erwachsenwerden. Sie werden gesegnet und mit guten Wünschen überschüttet. Bestimmt gibt es auch Geschenke. Alles in allem wir es ein besonderer Tag im Leben der Konfis.
Auf der anderen Seite ist vieles nicht normal. Ganz abgesehen davon, dass darin auch die Chance liegt, mal was Neues zu probieren („Ein feste Burg ist unser Trott“): Mit dem Unnormalen könnten wir offensiv umgehen. Ich finde, das Thema für die Konfirmationspredigt ist dieses Jahr schnell gefunden: Konfirmation im zweiten Jahr der Krise.
Konfirmation ist eine Kasualie. Und dieses Jahr ist Folgendes der Fall: Jugendliche werden inmitten der Corona-Krise konfirmiert. Dazu sollten wir etwas zu sagen haben. Das heißt nicht, dass wir die ganze Zeit die Krise thematisieren müssen. Aber wir müssen auch nicht zwanghaft Normalität predigen, wo Normalität fehlt.
Noch einmal: Vieles ist doch ganz normal. Vieles ist überhaupt nicht normal. Irgendwo dazwischen werden uns feierliche und segensreiche Konfirmationsgottesdienste gelingen. Dazu noch ein Tipp: Vermeiden Sie es, immer darauf hinzuweisen, was gerade nicht geht oder was jetzt wegen Corona anders ist. Vielleicht muss es mal einen Hinweis geben, z.B. zur Maskenpflicht. Ansonsten: Feiern Sie einfach schöne Gottesdienste.