Der Sommerferieneffekt

Nachricht 26. August 2020

Wir kennen das alle: Vor den Sommerferien verabschieden wir uns von einer Konfi-Gruppe, mit der wir gut arbeiten können und die sich als Gruppe gefunden hat. Nach den Sommerferien treffen wir auf völlig veränderte Jugendliche, die so ganz anders sind und überhaupt nicht mehr gut zusammenarbeiten können. 
 
Dieser Effekt hat damit zu tun, dass die Konfis älter geworden sind. Zwar nur sechs Wochen aber gefühlt viel mehr. Schließlich ist man jetzt eine Klasse weiter. 
In diesem Jahr ist das vor allem für die verschobenen Konfirmationen zu bedenken: Wir konfirmieren jetzt Jugendliche der Neunten Klasse. Für manche ist das schon der Abschlussjahrgang; in jedem Fall gehen die Jugendlichen jetzt sehr viel stärker auf das Ende der Sek I zu. Das sollten wir bei den Konfirmationen bedenken. 
 
Der Sommerferieneffekt entsteht aber nicht nur, weil Jugendliche älter werden. Die Gruppe wird auch heterogener. Plakativ gesagt: Manche Jugendliche haben nur abgehangen, andere haben sich – oft unbewusst – weitergebildet, sie haben gelesen, sind gereist, haben Ausflüge gemacht, sich mit der Familie gemeinsam etwas angeschaut und so fort. 
Dieser Effekt könnte sich durch die Zeit des Homeschoolings noch verstärkt haben. Jugendliche sind nicht nur während der Sommerferien höchst unterschiedlich gefördert worden. Bildungsprozesse sind auch in den Monaten vor den Ferien verstärkt auseinandergelaufen. 
 
Für Konfirmationen und Konfer ist also zu bedenken: 

  • Die Konfis sind älter.
  • Die Konfis sind in oder an der Krise gewachsen. Sie haben dabei aber auch Verletzungen oder Ohnmacht erfahren. 
  • Die höchst unterschiedlichen Erfahrungen der letzten Monate führen zu größeren Unterschieden. Konfi-Gruppen sind noch heterogener als sonst.