Ausstellung im RPI Loccum
24. November 2021 bis 08. Februar 2022
Die 35 großformatigen Bilder zeigen mit künstlerischen Mitteln, wie die Tschernobyl-Katastrophe vom 26. April 1986 das Land und die Menschen verändert hat. Sie erinnern uns an die „not-wendende“ Hilfe, wie sie z. B. die landeskirchliche Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers leistet. Gleichzeitig bringen sie uns einen vergessenen europäischen Nachbarn näher und machen uns neugierig auf neue Begegnungen.
Hermann Buß schreibt in seinem Reisebericht:
„Und dann beginnt die Sperrzone. Die gleichen Dörfer wie auf dem Weg dorthin – nur 30 Jahre menschenlos. So wenig gewaltsam diese Architektur der Häuser sich in ihre Umgebung eingefügt hat, so zieht sie sich auch in sie wieder zurück. Die Rückeroberung durch die Natur scheint sich merkwürdig friedlich zu vollziehen. Ein langes stilles Sterben menschlicher Zivilisation… Zurück zu Hause war es mein Bestreben, das bildnerisch darzustellen, was sich mir am tiefsten eingeprägt hatte. Ich wollte keine übliche plakative Tschernobyl – Ikonografie, sondern einen ganz persönlichen unspektakulären Zugang. Mein Thema ist die Auflösung der einst so gelungenen maßvollen Synthese zwischen Mensch, Architektur und Natur. Die Würde all dessen und deren Verlust auf ewige Zeit. Keine Anklage-, sondern Klagebilder über etwas, was unbeschreiblich ist, und von dem man sich ‚gar kein Bild‘ machen kann… So würde ich diese Bilderreihe Polessje-Elegie nennen wollen.“
Anlässlich des Kirchentags in Dortmund wurde die Ausstellung erstmals 2019 in der Zeche Zollern gezeigt. Danach ging sie auf Reisen und war in Belarus (Weißrussland) wie auch in verschiedenen Orten in Niedersachsen zu sehen.
SAVE THE DATE: Am 14. Januar 2022 findet um 19 Uhr eine Sonderausgabe des ZOOM-Talks PICKaPIC mit Dr. Simone Liedtke und Dirk Wagner zu Werken der Polessje-Elegie statt.