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Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Marc Chagall: „Exoduszyklus“ und „Bilder zur Bibel“

Vom 28. Oktober bis 19. Dezember 2008

Marc Chagall wurde 1887 in Witebsk (Weißrussland) geboren und siedelte 1910 nach Paris über. Als Ältester von neun Geschwistern wuchs er in einem chassidischen Elternhaus auf, dessen religiöse Grundhaltung seinen Charakter und sein Werk geprägt haben.

Der Chassidismus ist eine ausgesprochen lebensbejahende Bewegung des Judentums, in der die Erfahrbarkeit des Göttlichen und die Freude an Gottes Wort und Gesetz im Vordergrund steht. Die Begeisterung, die den Menschen angesichts der wohlgemeinten Weisungen Gottes erfasst, ist die Quelle der Liebe und überstrahlt den grauen Alltag. Diese lebensbejahende Grundhaltung ist für Chagall das zentrale Motiv, das sich in all seinen Arbeiten wiederfindet: in der Auswahl der Themen, in der Komposition der Bilder und vor allem in der intensiven Farbgebung.

Besonders in seinen Bibelzyklen lässt Chagall den Betrachter an dieser Freude teilhaben, schenkt ihm neue Begegnungen mit den Geschichten und Gestalten der Bibel und ermöglicht ihm, Gottes Nähe zu entdecken.

Die beiden Lithografiezyklen „La Bible“ (1956), und „Dessins pour la Bible (160) erschienen im Rahmen der Kunstpublikationsreihe „Verve“, die von dem französischen Verlegen Teriade herausgegeben wurden. Die Lithografiefolge „The Story of the Exodus“ (1966) wurde 1966 von Leon Amièl (Paris/New-York) herausgegeben. Sie ist der vierte Zyklus Chagalls zum Thema „Bibel“. In ihr griff der Maler die Kompositionen und Motive seines (dritten) Radierzyklus „La Bible“ (1956) auf.

Chagall starb am 28. März 1985 im Alter von 97 Jahren in Saint-Paul de Vence.

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