Vom 13. August bis 02. Oktober 2009
Jeder Künstler besteht zu Recht auf einem eigenständigen Werk. Dennoch entsteht Kunst nicht völlig voraussetzungslos. Man müsse sie, so Günter Skrodzki, nicht neu erfinden; es gehe vielmehr um die Weiterführung mit eigenen Mitteln.
Der Maler und Grafiker Günter Skrodzki fand die Voraussetzung für sein Werk im Expressionismus der Künstlergemeinschaft „Brücke“, der durch sein gesamtes Werk zu verfolgen ist: Mit markanten Pinselstrichen werden wenige, kräftige Farben kontrastreich auf großen Flächen zueinandergestellt und die Formen durch starke Konturen umrissen - ein Stil, den Skrodzki in seiner Malerei nach und nach weiterentwickelte und der in seinen Holzschnitten Vollendung findet. Der Holzschnitt wurde zum wichtigsten grafischen Medium im Werk Skrodzkis: Die Sperrigkeit des Holzes zwingt ihn zu wenigen, einfachen Formen und klaren Linien.
Den bisherigen Höhepunkt seiner künstlerischen Entwicklung sieht Skrodzki in den Holzschnitten zum „Projekt Bibel“. Mehr als fünf Jahre arbeitete an diesem Projekt, in dem er die Bibel in Holzschnitten grafisch umsetzte. Zwischen 2000 und 2006 schuf er vier Zyklen: „Das 1. Buch Mose“, „Das Leben Jesu“, „Exodus“ und die „Offenbarung des Johannes“, aus der das RPI eine Auswahl zeigt. Aufgrund der außergewöhnlichen Dichte, in der die Abbildungen den Texten folgen, sind es insgesamt 420 Druckstücke geworden.