Vom 23. August 2017 bis 7. Januar 2018
Am Anfang steht eine zufällige oder bewusst herbeigeführte Begegnung“, so beschreibt die Künstlerin Arina Dähnick, das Entstehen ihrer fotografischen Projekte. Eine Begegnung, eine großflächige Spiegelung oder eine Lichtsensation faszinieren ihr fotografisches Auge – und dann beginnt der Ausstieg aus der äußeren Realität hinein in die Welt des „inneren Sehens“. Beides zusammen, das äußere und das innere Sehen, führen Arina Dähnick zu einer transzendenten Erfahrung, zu einer „Begegnung“ also auf anderer Ebene. Ihre Fotografien erzählen von diesen Begegnungen und Spannungen. Sie changieren zwischen Spannung und Entspannung, zwischen echter Begegnung und einer sehr eigenen Interpretation von dem, was wir gewohnt sind „virtuelle Realität“ zu nennen. So wird die äußere und innere Welt in neuen Dimensionen sichtbar. Fotografisches Mittel, sich dieser Dimensionen zu nähern, ist die Spiegelung: Modisch gestylte Schaufensterpuppen werden so zur virtuellen (!) Folie, vor der sich in den Schaufenstern Menschen spiegeln, die vorüber gehen und mit den Puppen scheinbar nichts gemeinsam haben.
Obwohl die Fotografien von Arina Dähnick von dem leben, was tatsächlich zu sehen ist (die Spiegelungen werden schließlich nicht inszeniert, sondern „nur“ fotografisch fixiert), so sehr stellen sie doch die Frage nach der Wirklichkeit. In der Spiegelung wird das Objekt gebrochen, vervielfältigt, verfremdet und ist doch vom Original kaum zu unterscheiden. Erst der zweite, der dritte Blick scheinen Orientierung zu geben in einer Welt, die durcheinander geraten ist. „Mit meiner Fotografie möchte ich Menschen dazu einladen, die Realität, in der sie sich täglich bewegen, neu zu entdecken“, sagt Dähnick. So bewegen sich die Objekte zwischen Abstraktion und Spiegelung, zwischen der Suche nach den Lebensrealitäten der Menschen unserer Zeit, zwischen beunruhigender Verwirrung und klarer Ästhetik.