In welchen Gottesdienst können wir eigentlich wirklich bedenkenlos einladen? In welchem Gottesdienst kann man sich religiös zu Hause fühlen – auch wenn man Kirche nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat?
In der Wohnzimmerkirche – einem Kooperationsprojekt zwischen der Kirchengemeinde Ottensen, Freudenwort, dem Monatslied, der Evangelischen Jugend und Kirche im Dialog der Nordkirche (www.kircheimdialog.de/projekte/wohnzimmerkirche) – lassen wir als allererstes die Bänke rausfliegen, tragen Sofas rein und hängen Lichterketten auf. Wir wollen weg vom monologischen Setting eines Kirchenklassenzimmers oder eines Thronsaals. Wir machen ernst mit dem Prinzip „Kirche im Dialog“: Anstelle einer Predigt ziehen wir große Fragen aus einem alten, rostigen, roten Kaugummiautomaten, wie zum Beispiel „Was war das erste, was du heute Morgen gedacht hast?“, „Welche Figur in der Weihnachtsgeschichte wärest du wohl gewesen?“ oder „Was steht auf deiner Bucket List?“. Wir sitzen in kleinen Gruppen bei flackernden Kerzen, jemand holt sich ein Bier, eine Limo oder ein Glas Wein – dazu singen wir Lieder, die die Welt (be)deuten: von „Darauf vertrau ich“ über „Fix you“ von Coldplay bis zu „The Time of my Life“ aus „Dirty Dancing”. Es ist ein Gottesdienst, der kein Kompromiss ist, sondern ein Ort für unsere Träume.