In Südafrika unter den Zulus ist der Gottesdienst ein echter Sehnsuchtsort. Es ist für viele der Höhepunkt der Woche und ein Ort, an dem sie den Alltag hinter sich lassen können.
In Südafrika ist die Gemeinde ein Ort, in der Gemeinschaft trägt und an dem die Menschen ihre Sorgen und Freuden miteinander teilen können. Der Gottesdienst wird ausgiebig gefeiert und es wird nicht auf die Uhr geschaut, ob der Gottesdienst nun zwei oder drei Stunden dauert. Der Gottesdienst ist eine Feier, in der dankbar gesungen und die Gemeinschaft mit Gott und den Mitchrist*innen erlebt wird. Außerdem ist der Gottesdienst auch ein Ort, wo während der Abkündigungen und Fürbitten die Sorgen und Nöte mit Gott und der Gemeinde geteilt werden.
Ich habe selbst erleben dürfen, dass die Kirchengemeinde oft auch ein Großfamilienersatz ist. Wenn zum Beispiel eine Familie ein Mitglied verliert, dann kommt die Kirchengemeinde selbstverständlich zusammen und trägt die Familie in ihrer Trauer. Alle Alltagsaufgaben werden der trauernden Familie abgenommen und sie wird begleitet, damit sie Zeit hat, um sich zu verabschieden.
Da viele der Menschen in ländlichen Gebieten wohnen und das Leben eine tägliche Herausforderung sein kann, bietet die Kirchengemeinde auch ein Sicherheitsnetz, um den Menschen Rat, Hilfe und Hoffnung zu geben.
Manchmal habe ich als Pastor Sehnsucht nach den wunderschönen Stimmen, den bewegenden Gottesdiensten, dem Zusammenhalt, besonders aber nach der Selbstverständlichkeit, mit der wir unseren Glauben teilen und über ihn miteinander reden konnten.
Gemeinde ist ein echter Sehnsuchtsort.