Gerechtigkeit in biblischer Perspektive

von Carsten Jochum-Bortfeld

„Doch es ströme wie Wasser das Recht und Gerechtigkeit wie ein immer fließender Bach“ (Am 5,24; Übersetzung Rainer Kessler) Nach dem Jahreswechsel 2023/24 werden Ströme von Wasser in unseren Breiten vielleicht eher negativ bewertet. Aber in Ländern wie Israel ist Wasser einer der Garanten des Lebens. Ein immer Wasser führender Bach ist von unschätzbarem Wert, eine Lebensversicherung in regenarmen Gebieten.

Am 5,24 ist ein gutes Beispiel für das biblische Verständnis von Gerechtigkeit: Gerechtigkeit, insbesondere die Gerechtigkeit Gottes, ist etwas Lebensförderliches und -erhaltendes. Die Gerechtigkeit Gottes soll, so das Buch Amos, Entsprechungen im menschlichen Handeln finden.1  Ein strafendes Verständnis von Gerechtigkeit, wie es sich gerade im Kontext der späteren christlichen Theologie und Frömmigkeit entwickelt hat, ist in biblischen Texten nicht zu finden. Im Folgenden wird es darum gehen, Gerechtigkeit als lebensförderliche und schöpferische Größe in seinen Facetten genauer wahrzunehmen.

Gerechtigkeit als Beziehungsbegriff

Gerade die alttestamentliche Vorstellung von Gerechtigkeit (hebräisch: zedaka oder zädäk; gerecht: zaddik) basiert inhaltlich auf dem altägyptischen Gerechtigkeitskonzeptt Ma`at.2  Ma`at stellt eine von Gottheiten gegründete und verfügte Ordnung dar, die aber erst im Leben und Handeln von Menschen Gestalt gewinnt. Gottheiten haben die gerechte Ordnung geschaffen; es liegt aber am Handeln von Menschen, ob diese Ordnung wirksam wird, und zwar im alltäglichen gesellschaftlichen Miteinander, im Einander-Helfen, im Für-andere-Dasein. In lebensförderlich gestalteten menschlichen Beziehungen ist nach diesen Traditionen Gerechtigkeit erfahrbar. Handeln kann in dieser Perspektive als gerecht verstanden werden, wenn es die Beziehungen in einer Gesellschaft und den Zusammenhalt zum Wohle aller stärkt. Ob etwas gerecht ist, zeigt sich nicht an einer Entsprechung zu einer abstrakten Norm oder einem Gesetz. Ob nur einige von gesellschaftlichem Miteinander profitieren, ob Menschen andere ausnutzen oder ausbeuten, ob Beziehungen für alle förderlich und hilfreich sind – das sind Fragen, die darüber entscheiden, ob es gerecht zugeht. Gerechtigkeit / Ma`at ist ein Beziehungsbegriff. In der Forschung wird deswegen von konnektiver Gerechtigkeit gesprochen. „Die Menschen sind innerhalb einer Gemeinschaft miteinander verbunden. Dementsprechend müssen sie aneinander handeln. Das Handeln eines / einer Einzelnen bleibt also ganz und gar nicht auf ihn bzw. sie selbst beschränkt, sondern das Handeln verbindet den einzelnen Menschen mit den anderen Gliedern der Gemeinschaft, so dass wir von einer ‚Verschränkung des Handelns‘ sprechen können. Diese Vorstellung wird kurz und bündig formuliert in dem Satz: ‚Der Lohn eines Handelnden liegt darin, daß für ihn gehandelt wird. Das hält Gott für Ma`at.‘“3 Da Gerechtigkeit im menschlichen Handeln Gestalt gewinnt, ist Gerechtigkeit eine fragile Größe. Handeln, das dem Miteinander und den Mitmenschen schadet, wird als ungerecht bewertet.

Im Alten Testament kann Gerechtigkeit ebenfalls als Beziehungsbegriff gesehen werden. Gerechtigkeit wird deswegen im alttestamentlichen Zusammenhang auch häufig als Gemeinschaftstreue oder Verbindlichkeit verstanden (u.a. Ps 85,11). Wie bei der Vorstellung von Ma`at realisiert sich Gerechtigkeit im Handeln. In 5. Mose 6,25 ist davon die Rede, dass die Menschen in Israel Gerechtigkeit erfahren werden, wenn sie die Gebote Gottes befolgen. Auch hier ist keine einfache Bindung an vorgegebene Normen gemeint: Die Gebote, um die es hier geht, wollen eine Gesellschaft mit ausgeglichenen und intakten Beziehungen, eine Gesellschaft, in der Arme ein Recht auf Versorgung und Unterstützung haben, in der niemand drangsaliert und ausgebeutet wird. Gerechtigkeit ist in dieser Perspektive stets mit konkreten Handlungen verbunden. Gebote und Gesetze sollen sich an der Gerechtigkeit orientieren.

Entsprechend zur Tradition von Ma`at gibt es im Alten Testament die Vorstellung der von Gott geschaffenen gerechten Ordnung, die die Welt trägt und erhält. Die Abwesenheit von gerechtem Handeln erschüttert die Grundfesten der Welt (Ps 82,5). Spr 11,23-27 beschreibt konkret, wie das Leben in dieser von Gott geschaffenen Ordnung als verschränkt und aufeinander bezogen verstanden wird: „Eine segenspendende Kehle wird gesättigt werden; wer selber tränkt, wird auch gestillt werden.“ (Bibel in gerechter Sprache) Wer für andere da ist, wer das gesellschaftliche Miteinander unterstützt, der/die wird auch von diesen Beziehungen in schwierigen Zeiten getragen.

Die Verschränkung und Verbundenheit menschlichen Lebens ist auch im Neuen Testament ein wesentlicher Aspekt von Gerechtigkeit (griechisch: dikaiosyne, gerecht: diakaios). In der Rede auf dem Berg (Mt 5-7) geht es zentral um ein Leben nach der Gerechtigkeit Gottes (Mt 5,20). Die Aufforderung Jesu, nach der Gerechtigkeit zu leben, kann als bestimmendes Vorzeichen für die gesamte Rede auf dem Berg verstanden werden. In den Auslegungen der Toragebote durch Jesus wird konkret gesagt, worin diese Gerechtigkeit besteht. Mt 5-7 ist wie viele andere Passagen des Mt-Ev auch von weisheitlicher Theologie der jüdischen Tradition geprägt (Mt 6,25-34). Im Tun der Gerechtigkeit gewinnt die von Gott geschaffene Ordnung Gestalt. Wie im Alten Testament gilt für Mt 5-7: Was gerecht ist, zeigt sich im Handeln. In Mt 5,23 geht es um die Beilegung von Konflikten. Nicht gelöste Streitigkeiten werden als gravierende Gefahr für das gemeinsame Leben eingestuft. Die Bezeichnung „Bruder“ meint hier nicht unbedingt eine verwandtschaftliche Beziehung. Die Anhänger*innen Jesu verstanden sich als eine neue Familie (Mk 10,30), deren Zusammenhalt hier in Mt 5 durch das Bearbeiten von Konflikten gestärkt werden soll. In Mt 6,12, im Unser Vater, wird dies in Bezug auf das Vergeben von Schuld angewandt: „wie auch wir denen vergeben, die uns etwas schuldig sind.“ Vergeben, das kann man bei Hannah Arendt lernen, bedeutet, sich gegenseitig von den Folgen des Handelns zu entlasten. „Verfehlungen … bedürfen der Verzeihung, des Vergebens und Vergessens, denn das menschliche Leben könnte nicht weitergehen, wenn Menschen sich nicht ständig gegenseitig von den Folgen dessen befreien würden, was sie getan haben, ohne zu wissen, was sie tun.“4 Für Arendt ermöglicht erst „dieses dauernde gegenseitige Sich-Entlasten und Entbinden können“, dass Menschen in ihren sozialen Beziehungen, gerade in gesellschaftlicher Hinsicht, immer wieder neu anfangen können. Fehler und Vergehen bestimmen diese Beziehungen nicht auf ewig. Dem verschränkten und verbundenen Leben wird durch die Weisung, Schuld zu vergeben, eine Zukunft ermöglicht und eröffnet. Hier zeigt sich, wie die biblische Tradition des Vergebens Ausdruck einer lebensförderlichen und Zukunft eröffnenden Ordnung ist. In dieser Hinsicht ist Vergeben ein wesentlicher Bestandteil von Gerechtigkeit.

Die Texte des Matthäusevangeliums beinhalten für gegenwärtige Kontexte ein problematisches Element. In seiner Entstehungssituation befindet sich dieses Evangelium wie auch andere neutestamentliche Schriften in einer Konkurrenzsituation mit anderen jüdischen Gruppierungen. Die Rede von einer besseren Gerechtigkeit als die der Pharisäer und Schriftgelehrten (Mt 5,20) widerspricht der biblischen Vorstellung einer konnektiven Gerechtigkeit, die menschliche Beziehungen fördert. Christliche Überbietungsvorstellungen im Gegenüber zum Judentum sollten gerade bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Gerechtigkeit kritisch hinterfragt werden.

Gottes rettende und befreiende Gerechtigkeit

Ein weiterer zentraler Aspekt von Gerechtigkeit ist die Vorstellung der rettenden Gerechtigkeit. Gott ist gerecht, weil er Menschen aus Not und Unterdrückung befreit hat.5 In 1 Sam 12,7 erinnert der Prophet Samuel Israel an Gottes zedaka, was „Bibel in gerechter Sprache“ mit „Gerechtigkeitstaten“ übersetzt. Konkret versteht 1 Sam 12 darunter die Befreiung Israels aus der Sklaverei und dem mör-derischen Imperium in Ägypten. In der Befreiung erweist sich der Gott Israels als der Gerechte (vgl. auch Ri 5,11). In Ps 82,3-4 wirft der Gott Israels den anderen Göttern vor, nicht gerecht an den Menschen zu handeln: „Schafft Recht dem Geringen und der Waise, der Gebeugten und dem Bedürftigen lasst Gerechtigkeit widerfahren! Lasst den Geringen und die Arme entkommen, entreißt sie der Hand derer, die Verbrechen begehen!“ Gott fordert von den anderen Göttern, dass sie als Retter und Helfer für die Schwachen und Geringen auftreten. Weil sie das nicht tun, sind sie keine Gottheiten. Das Gottsein des Gottes Israels hängt an seinen Taten für die Geringen, dass er die Macht der Gewalttätigen über die Schwachen bricht. Seine rettende Gerechtigkeit macht in besonderer Weise sein Wesen aus.

Mit Blick auf dieses besondere Wesen Gottes wird ein Unterschied der alttestamentlichen Vorstellung von Gerechtigkeit zu europäischen Gerechtigkeitskonzeptionen deutlich. Die Personifizierung der Gerechtigkeit (lateinisch: iustitia) wird in vielen bildlichen Darstellungen mit einer Waage und einem Schwert in den Händen dargestellt: das Schwert als Instrument der Bestrafung, die Waage zur Abwägung des Urteils und des Strafmaßes. All das geschieht ohne Ansehen der Person. Deshalb wird die Iustitia mit verbundenen Augen dargestellt. Im Horizont der biblischen Texte handelt der gerechte Gott ohne Augenbinde. Gerade ein Text wie 2. Mose 3 betont, dass Gott das wahrnimmt, was Israel in Ägypten erleidet (2. Mose 3,16). Deshalb greift Gott rettend für sein Volk ein. Gottes Parteilichkeit ist ein zentrales Kennzeichen des biblischen Gerechtigkeitsverständnisses.

Das zeigt sich auch in alttestamentlichen Rechtstexten, wo sachlich die Gerechtigkeit Gottes und die der Menschen in Beziehung gesetzt und verbunden werden.6 In 2. Mose 22,20-23 werden Fremde, Witwen und Waisen unter den Schutz Gottes gestellt. Wenn sie in Israel schlecht behandelt werden, hört Gott ihre Klage. Denjenigen, die Arme und Schutzlose bedrängen, werden von Gott harte Strafen angedroht. Diese angedrohte Bestrafung wird nicht als Gottes Gerechtigkeit verstanden, wohl aber das parteiliche Eintreten für Menschen, die Schutz und Rettung nötig haben. In der Perspektive von 2. Mose 22 sollen die angesprochenen Israelit*innen in ihrem gesellschaftlichen Handeln dieser Parteilichkeit Gottes entsprechen. Bemerkenswert ist die Gebotsbegründung in 2. Mose 22,20:7 Hier wird auf die eigenen Erfahrungen der Israelit*innen als Fremdlinge in Ägypten hingewiesen, im Sinne von: „Ihr wisst doch, wie es ist, drangsaliert und unterdrückt zu werden. Handelt nicht genau so.“ Eine vergleichbare Gebotsbegründung findet sich in 5. Mose 5,15: Das Wissen um die Härte des Lebens in der Sklaverei in Ägypten soll zur Gewährung der Sabbatruhe auch für die Versklavten im Haushalt motivieren. Wenn die Situation von Menschen in Not und Bedrängnis wahrgenommen und ihnen geholfen wird, ganz im Sinne der Gebote der Tora – dann wird im Alten Testament ein solches Handeln als gerecht qualifiziert (5. Mose 6,25).

Mt 25,31-46, das Gleichnis vom Endgericht, kann man durchaus in dieser Perspektive lesen. Diejenigen, die nach der Meinung Jesu im Leben richtig gehandelt haben, haben bedürftige und bedrängte Menschen nicht ignoriert, sondern ihnen geholfen. Deshalb werden sie in Mt 25,27 Gerechte genannt.

Paulus und Gerechtigkeit

In der protestantischen Tradition ist die Beschäftigung mit dem Thema Gerechtigkeit eng mit Paulus und seinen Briefen verbunden. Martin Luther hat seine Theologie der Rechtfertigung des gottlosen Sünders durch Gott allein aus Gnade maßgeblich auf Basis der paulinischen Briefe entwickelt (Röm 3,22-28). In der antiken griechischen Übersetzung des hebräischen Alten Testaments, der Septuaginta (LXX), wird das hebräische Wort für Gnade, Güte oder Zuwendung (chesed) mit dikaiosyne (Ge-rechtigkeit) wiedergegeben (u.a. 1. Mose 19,19 LXX). Der paulinische Gebrauch von Gerechtigkeit ist auf jeden Fall durch die Vorstellung der gnädigen Zuwendung Gottes geprägt. In Röm 1,16-17 jedoch kann man deutlich sehen, dass Paulus hier stark von der Vorstellung der rettenden und be-freienden Gerechtigkeit Gottes her denkt. In Röm 1,18-3.20 zeigt Paulus, wie er die Welt, in der er lebt, sieht. Das ist kein Traktat über die Sündhaftigkeit der Menschheit, sondern es geht um die Gesellschaft des Römischen Reiches, die durchweg von einer Kultur der Gewalt geprägt ist. In dieser Gesellschaft leben Paulus und die vielen Anhänger*innen Jesu.8 Die dichte Beschreibung dieser Gesellschaft mündet in einer intensiven Klage der Glaubenden über diese Gewalt, in die sie selber verstrickt sind (Röm 3,10-18): „Niemand ist gerecht.“ (Röm 3,10; Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache) Dieser so beklagenswerte Zustand kann allein durch Gott, durch seine rettende Gerechtigkeit, überwunden werden.9 Dies geschieht für Paulus durch Gottes Leben schaffendes Handeln in der Auferweckung des Messias Jesus (Röm 1,4; 3,22-26). Ein Opfer der Gewalt des Imperiums wird von Gott aus dem Tod befreit. Die Zuwendung Gottes (Röm 3,24) durchbricht die todbringenden Strukturen und Beziehungen und bringt neues Leben. Die protestantische Tradition hatte beim Thema Rechtfertigung häufig nur die Gottesbeziehung des Einzelnen im Blick. Paulus geht es um die Durchsetzung von Gottes Gerechtigkeit in der ganzen Schöpfung (Röm 1,17; 8,21). Vergleichbares findet sich in Offb 15,3-4. Dort freuen sich die Gläubigen über Gottes befreiende Gerechtigkeit, die sie aus der todbringenden Gewalt menschlicher Herrschaft befreit hat – in der Auferweckung Jesu.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kessler, Amos, 177f.
  2. Vgl. Bieberstein/Bormann, Gerechtigkeit/Recht, 197f.
  3. Müllner, Herz, 49f mit Zitat von Jan Assmann, Ma`at. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten, München 1990, 65. Assmann zitiert eine Inschrift aus Ägypten um 1700 v. Chr.
  4. Arendt, Vita activa, 306.
  5. Vgl. Kügler, Gerechtigkeit, 211.
  6. Zum Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit vgl. Kessler, Weg, 432.
  7. Vgl. Kessler, Weg, 154-156.
  8. Vgl. Janssen, Gewalt.
  9. Vgl. Wengst, Freut euch, 152-153; Jochum-Bortfeld, Paulus, 200-202.

Literatur

  • Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben, München / Zürich 2002
  • Bibel in gerechter Sprache, hg. von Bail, Ulrike u.a., 4. Aufl., Gütersloh 2011
  • Bieberstein, Klaus / Bormann, Lukas: Art. Gerechtigkeit / Recht, in: Crüsemann, Frank u.a. (Hg.): Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel, Gütersloh 2009, 197-203
  • Jochum-Bortfeld, Carsten: Paulus in Ephesus. Eine Expedition in die Entstehungszeit des Neuen Testaments, Gütersloh 2021
  • Janssen, Claudia: Gewalt und Mittäterschaft – Röm 1,28-32 als Spiegel einer gewalttätigen Gesellschaft, in: Kessler, Rainer / Sager, Dirk (Hg.): Von Gott reden in einer Welt der Gewalt. Biblische und heutige Perspektiven, Stuttgart 2024, 147-167
  • Kessler, Rainer: Amos, Stuttgart 2021
  • Kessler, Rainer: Der Weg zum Leben. Ethik des Alten Testaments, Gütersloh 2017
  • Kügler, Joachim: Art. Gerechtigkeit, in: Berlejung, Angelika / Frevel, Christian: Handbuch theologischer Grundbegriff zum Alten und Neuen Testament, Darmstadt 2006, 211-212
  • Müllner, Ilse: Das hörende Herz. Weisheit in der hebräischen Bibel, Stuttgart 2006
  • Wengst, Klaus: „Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!“ Israel und die Völker als Thema des Paulus – ein Gang durch den Römerbrief, Stuttgart 2008