Die Vermessung des Glaubens (1)– Ein Streifzug durch die Wissenschaft des Glaubens (2) als Beitrag zum konstruktiven Umgang mit Kritik an Glaube und Religion. Unterrichtsbausteine für den Sekundarbereich II

Von Christina Harder

 

„Die wahre Sprache des 21. Jahrhunderts – in der moderne Menschen denken und sich die Welt erklären – ist die klare Sprache der Logik. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien, heruntergebrochen auf simple Formeln.”3

Das behauptet die Redaktion der katholischen Wochenzeitung „Christ in der Gegenwart“ in einem ihrer jüngsten Kommentare. Weiter heißt es dort, die Herausforderung der Moderne bestehe deshalb darin, religiöse Traditionen so in die Denkstrukturen der Naturwissenschaft zu übersetzen, dass sie auch heutigen Menschen eingängig und plausibel werden könnten.

Ganz konkret ist damit gemeint: Wenn religiös gläubige Menschen auf Menschen treffen, die sich selbst als ungläubig oder religiös unmusikalisch bezeichnen, dann besteht die Herausforderung darin, in einen vernünftigen Dialog zu treten. Der kann aber nur dann gelingen, wenn beide Seiten eine gemeinsame Sprache finden. Und diese Sprache ist im 21. Jahrhundert nun einmal die Sprache der Logik und der Naturwissenschaften.

Der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel hat es sich in zahlreichen seiner viel beachteten Artikel über Religion und Bewusstseinsforschung zur Aufgabe gemacht, der „Beschreibung des Unbeschreibbaren“4 einen wissenschaftlichen Rahmen zu geben und den religiösen Glauben damit in die Sprache und Denkstrukturen der Menschen des 21. Jahrhunderts zu übersetzen, so dass eine gute Basis für einen vernünftigen Disput über Glaube und Religion geschaffen wird. Ulrich Schnabel, geboren 1962, studierte Physik und Publizistik, ist Wissenschaftsredakteur der ZEIT und schreibt auch Artikel in der Zeitschrift GEO. In seinem bereits 2008 erschienenen Buch „Die Vermessung des Glaubens“, das zwölf Jahre später nichts an der Notwendigkeit seines Anliegens eingebüßt hat, fasst Schnabel die Erkenntnisse zahlreicher Forschungen an bzw. mit Glaube und Religion zusammen. Sowohl in seinem Prolog als auch in seinem Rückblick und Resümee macht er sein Anliegen deutlich: Er möchte eine Ahnung vermitteln, wie ein moderner, aufgeklärter Glaube heute aussehen kann. Dabei möchte er zugleich mit wissenschaftlichen Mitteln aufzeigen, dass religiöse Erlebnisse und Vorstellungen nicht in Konflikt mit den Wissenschaften geraten müssen, sondern sich in einer modernen Sprache neu formulieren und verstehen lassen. Aktuell5 ist von Ulrich Schnabel auf ZEIT ONLINE der Artikel „Jein und Amen“ erschienen, in dem er sich mit der Wirkung von Gebeten befasst.6

„Die Vermessung des Glaubens“ im Religionsunterricht der Einführungsphase

Nach 500 Seiten spannenden Streifzuges durch aufschlussreiche, teilweise auch ungewöhnliche Studien, Experimente und neue Perspektiven eröffnende Interviews mit interessanten Persönlichkeiten7 zieht Ulrich Schnabel ab Seite 5018 Bilanz. Er fasst sein Buch in einem Satz zusammen: „Die Stärke der Religion besteht darin, dass sie sich eben nicht in einem Satz zusammenfassen lässt.“9 Seine Begründung: Persönlicher Glaube und religiöse Tradition berühren so viele Aspekte des Menschseins – psychologische, kulturelle, biologische, soziale und medizinische –, dass sie sich nicht auf eine einzige Ursache oder Wirkung reduzieren lassen.10

Diese Vielschichtigkeit des anthropologischen Phänomens Religion11  genauso wie die sehr vielen Definitionen des Begriffs an sich abzubilden, ist ein grundsätzliches Anliegen des Religionsunterricht in der Sekundarstufe II. In der Einführungsphase drehen sich bei näherem Hinsehen die inhaltsbezogenen Kompetenzen in den Bereichen Mensch, Gott und Religion(en) immer wieder zentral um die Frage, was genau Religion eigentlich ist. Viele Schüler*innen bringen erfahrungsgemäß ein eher enges Verständnis des Begriffes mit, wonach das Substantiv „Religion“ sowie das Adjektiv „religiös“ bereits in enger Anbindung an eine konkrete, historisch gewachsene Weltreligion verstanden werden, nicht selten mit unterschiedlichsten Klischees behaftet. Nicht zuletzt deshalb kommt es häufig zu grundsätzlichen Disputen unter den Schüler*innen, die sich immer aufs Neue um die zentralen Fragen drehen: Passt Religion noch in unsere von Wissenschaft und Technik geprägte Moderne? Wie und wo zeigt sich Religion? Dabei treffen auch im Religionsunterricht Schüler*innen, die sich selbst als „eher weniger“ oder „gar nicht religiös“ bezeichnen, auf Schüler*innen, die sich als „religiös“ bzw. „gläubig“ identifizieren. Deshalb können Auszüge12 des Streifzuges Ulrich Schnabels durch den Bereich der Glaubensforschungen bereits in der Einführungsphase eine Sprachebene für den sachlichen Dialog rund um den „Streitfall Religion“ anbieten, die allen Schüler*innen gleichermaßen vertraut ist: die der empirischen Wissenschaften.

Ein Streifzug durch verschiedene Glaubensforschungen als Beitrag zum konstruktiven Umgang mit dem „Streitfall Religion“ in der Qualifikationsphase

Auf seinem Streifzug durch diverse Forschungen an Glaube und Religion erörtert Ulrich Schnabel nicht die Frage, welche Argumente für und welche wider die Existenz Gottes sprechen könnten. Vielmehr steht die Frage im Zentrum, wie die verschiedenen Vorstellungen von der Existenz einer Gottheit auf den einzelnen Menschen und sein soziales Umfeld (zurück)wirken. Es geht im Kern also um anthropologische Gesichtspunkte.13 Diese Konzentrierung auf den Menschen macht es überhaupt erst möglich, sich den Mitteln und der Sprache der empirischen Wissenschaften zu bedienen. Die unmittelbare Beschäftigung mit dem Gegenstand des religiösen Glaubens hingegen, nämlich Gott, ermöglicht den Zugang über empirische Studien und Untersuchungen nicht. Der anthropologische Umweg eröffnet auch bzw. gerade für die inhaltsbezogenen Kompetenzen im Kompetenzbereich „Gott” einen Zugang, über den die Schüler*innen aus ihren sehr verschiedenen Perspektiven eine gemeinsame Sprachebene für die konstruktive Auseinandersetzung mit religionskritischen Konzepten finden können.

Im Folgenden werden inhaltsbezogene Kompetenzen der Qualifikationsphase aus dem Kompetenzbereich „Gott“, in denen es mittelbar oder unmittelbar um eine kritische Auseinandersetzung mit Religion geht, mit Fragestellungen und Auszügen aus dem Buch „Die Vermessung des Glaubens“ in Verbindung gebracht, die sich für die Erarbeitung der jeweiligen Kompetenzen anbieten.

Macht die Religion den Menschen besser? Oder wäre die Welt ohne Religion besser dran?

=> Die Schüler*innen setzen sich mit der Auffassung auseinander, dass Gott das bezeichnet, woran Menschen ihr Herz hängen und worauf sie sich bedingungslos verlassen.14 Als möglicher Inhalt für den Kompetenzerwerb ist hier u.a. angeführt: „Verabsolutierung auch von religiösen Heilsversprechen“15

Zum Erwerb dieser inhaltsbezogenen Kompetenz eignet sich das zweite Kapitel des Buches Ulrich Schnabels mit der Überschrift „Zwischen Nächstenliebe und Fanatismus“. Hier beschreibt Schnabel u.a. zwei recht bekannte Experimente: das Gute-Samariter- sowie das Milgram-Experiment. Daraus zieht er Schlüsse mit Blick auf einen zentralen Kritikpunkt, der häufig von Vertreter*innen des Neuen Atheismus und der Religionskritik angeführt wird: dass die Welt ohne Religion friedlicher wäre und es ohne den Glauben an Gott weniger Kriege gäbe. Schnabel resümiert zu diesem Kapitel, dass religiöser Glaube per se den Menschen im moralischen Sinn nicht besser mache. Außerdem hält er fest, es gebe kein Patentrezept dafür, Religion(en) und religiös Gläubige gegen das Abdriften in aggressiven Wahrheitsterror und gewaltbereiten Fundamentalismus zu immunisieren. Die in diesem Kapitel vorgestellten Erkenntnisse könnten jedoch für die Gefahren, Illusionen und Irrwege sensibilisieren, die auf dem religiösen Weg lauern.16 

Wie wirken Glauben und Religion? Sind gläubige Menschen resilienter?

=> Die Schüler*innen zeigen auf, wie sich Menschen als von Gott angesprochen erfahren und wie sich dies auf ihr Leben auswirkt. Als mögliche Inhalte für den Kompetenzerwerb sind hier u.a. angeführt: „persönliche Entwicklung des Gottesbildes, Gott in Lebensgeschichten, Rede von Gott als Deutung von Erfahrung“17

Zum Erwerb dieser inhaltsbezogenen Kompetenz eignen sich bereits der Prolog sowie das erste Kapitel des Buches Ulrich Schnabels mit der Überschrift „Die Medizin des Glaubens“ in Kombination mit seinem aktuellen Artikel auf ZEIT ONLINE „Jein und Amen“. Hierin beschreibt er anhand zahlreicher Beispiele und Experimente die Wirkung vor allem von Gebeten in Krankheit und Not.18 Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen machen deutlich, dass die Wirkungen vom Gottesbild der Gläubigen abhängen und mit Placebo-Effekten vergleichbar sind, die entsprechend der Erwartungshaltungen der einzelnen Personen eintreten. Es handele sich dabei um eine Art „neuronaler Selffulfilling Prophecy“19. Schnabel betont, dass damit Religion und Glaube an Gott mitnichten als Illusion entzaubert seien, da weder religiöse Wirkungen noch Placebo-Effekte eindeutig vorhersagbar seien. Er greift dafür auf den christlichen Begriff der Gnade zurück, die den Gläubigen zuteilwerden könne, ohne dass die tatsächliche Wirkung berechenbar oder kontrollierbar wäre. Gläubige könnten lediglich den „inneren Resonanzraum“20 dafür öffnen, um die erhofften Wirkungen wahrscheinlicher zu machen.

Zum Erwerb dieser inhaltsbezogenen Kompetenz eignet sich auch das vierte Kapitel, in dem Ulrich Schnabel unter der Überschrift „Zwischen Mystik und Ratio“ die Mystik als Zugang zu „Gott“ paradoxerweise mit den Mitteln der Neurologie und Bewusstseinsforschung näher beleuchtet. In seinem Resümee erinnert er an einen Satz des heiligen Augustinus: Si comprehendis, non est Deus.21 Mit diesem Satz schlägt er einen Bogen zur christlichen Mystik, die für Schnabel Ähnlichkeiten zum Zen-Buddhismus aufweist. Dabei gehe es nämlich immer um die praktische Übung, Gott im lebendigen Augenblick des bloßen Seins zu entdecken, ohne zugleich in Versuchung zu kommen, ihn mittels rationaler Erklärungen (be)greifen zu wollen. Es geht also darum, Gott im Augenblick zu erfahren, und nicht darum, ihn zu verstehen. Das versucht Schnabel mithilfe von Bewusstseinsexperimenten zu veranschaulichen. So brauchen die Schüler*innen gar nicht erst den Versuch starten, über Meditationsübungen im Klassenraum mystische Erfahrungen zu machen, um darüber ins Gespräch zu kommen, was sich auch als schwierig erweisen dürfte. Sie können vielmehr in der Sprache der Neuropsychologie in einen Dialog über mystische Erfahrungen treten.

Was haben Religionskritiker gegen Religion? Wie ist ein konstruktiver Dialog möglich?

=> Die Schüler*innen nehmen zu einem klassischen religionskritischen Konzept theologisch begründet Stellung und setzen sich mit gegenwärtigen Infragestellungen des Glaubens auseinander. Als mögliche Inhalte für den Kompetenzerwerb sind hier u.a. angeführt: „Feuerbach, Nietzsche, Marx, Freud, Sartre, Camus; Naturwissenschaft und Glaube, Hirnforschung, Neuer Atheismus“.22

Sigmund Freud nannte die Religion „eine Illusion“ und eine „universelle Zwangsneurose“23, die zu heilen sei. Der Mensch müsse sich der Realität stellen und Religion durch Wissenschaft ersetzen.24 Viel anders hören sich Vertreter*innen des Neuen Atheismus auch nicht an. Der Mathematiklehrer Philipp Möller beispielsweise, der im Beirat der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung sitzt, sagte in einer Rede anlässlich einer Podiumsdiskussion in Berlin u.a.: „Wer leichter glaubt, wird schwerer klug.“ Und: „Wer das Atom spalten kann (…) und über Satelliten kommuniziert, der muss die dafür erforderliche emotionale und intellektuelle Reife besitzen. Und eine Mythologie, die zweitausend Jahre alt ist und in einer primitiven Hirtenkultur entwickelt wurde, wird uns dabei nicht weiterhelfen.“25 Es lohnt sich, diese Podiumsdiskussion, die am 24. März 2011 in Berlin stattfand und an der u.a. auch der Theologieprofessor und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Wolfgang Huber, teilnahm, auf YouTube einmal anzusehen.26 Dabei lässt sich gut studieren, wie ein Disput über Religion27 misslingt, wenn die Teilnehmer*innen keine gemeinsame Sprachebene finden. Die Diskussion besteht vor allem aus Polemik und gegenseitiger Diskreditierung. Am Ende bleibt der Eindruck, dass die Diskussionsteilnehmer*innen aneinander vorbeigeredet haben, ohne dass sich auch nur ein Funken gegenseitiger Wertschätzung und gegenseitigen Verstehens ereignet hätte.


Für den konkret auf Religionskritik und Neuen Atheismus bezogenen inhaltsbezogenen Kompetenzerwerb eignen sich die Kapitel IV des Buches von Ulrich Schnabel, „Wie das religiöse Denken begann“, und Kapitel V, „Die Evolution des Glaubens“.

Zu Kapitel V kann mithilfe des Materials M 1 gearbeitet werden. Das Material folgt in seinem Aufbau einem schrittweisen Erkenntniszugewinn in Anlehnung an das methodische Vorgehen des Falsifikationsprinzips.28  In dem Material ist eine Ausgangshypothese an den Anfang gesetzt, die eine Kernthese Sigmund Freuds und anderer Religionskritiker aufgreift (s.o.). Im Anschluss daran werden verschiedene Experimente und Untersuchungen vorgestellt. Es handelt sich dabei um Zusammenfassungen aus dem fünten Kapitel „Die Evolution des Glaubens“. Die Schüler*innen werden nach jeder vorgestellten empirischen Untersuchung gebeten, zunächst das methodische Vorgehen der Untersuchung kritisch zu überprüfen, dann eigene Schlüsse aus den Beobachtungen zu ziehen, bevor sie die anschließenden Infokästen lesen. Die jeweiligen Infokästen dienen als Hilfestellung, um das Vorgehen der Forscher*innen sowie die dabei gemachten Beobachtungen und Ergebnisse besser einordnen zu können. Die Informationen in den Kästen stammen ebenfalls aus dem Buch von Ulrich Schnabel, der die Forschungen dank seiner Fachexpertise als Physiker und Wissenschaftsjournalist mit gutem Über- und Einblick kritisch einzuordnen weiß. Damit erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit, die Ausgangshypothese Schritt für Schritt zu überprüfen und ggf. zu korrigieren oder sogar zu verwerfen. Am Ende steht das mögliche vorläufige Fazit, das Ulrich Schnabel am Ende des Kapitels selbst zieht.

Das umfangreiche Textmaterial kann entweder mit der gesamten Lerngruppe schrittweise in einem Wechsel aus Einzel- oder Gruppenarbeit und Diskussion durchgearbeitet werden. Es kann aber auch arbeitsteilig in Gruppen bearbeitet werden. In diesem Fall könnte sich jede Gruppe mit einer der Untersuchungen bzw. Theorien auseinandersetzen und die eigenen Schlussfolgerungen anschließend im Plenum vorstellen. Möglich wären dann zum Beispiel auch weiterführende Recherchen. In dieser oder ähnlicher Weise ließen sich alle weiteren oben vorgestellten Kapitel zu den jeweiligen inhaltsbezogenen Kompetenzen im Kompetenzbereich „Gott“ für den Unterricht auf- und vorbereiten.

Die Auseinandersetzung mit religionskritischen Argumenten mithilfe empirischer Wissenschaften und der entsprechenden Sprache erfordert von Schüler*innen grundlegende biologische Kenntnisse; so wie in dem vorgestellten Material in Genetik, Vererbungs- und Evolutionslehre. In der Qualifikationsphase sollten diese Kenntnisse aber vorausgesetzt werden können.

Anmerkungen

  1. In Anlehnung an den gleichlautenden Titel des Buches von Ulrich Schnabel, das den didaktischen Überlegungen und Bausteinen für die Praxis zu Grunde liegt: Die Vermessung des Glaubens. Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt, München 52010.
  2. Die Bezeichnung „Wissenschaft des Glaubens“ oder kurz: „Glaubensforschung“ ist auf keiner Visitenkarte als spezielle wissenschaftliche Fachdisziplin zu finden. Vielmehr werden unter diesem Begriff zahlreiche Experimente, Studien und Theorien aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachdisziplinen zusammengefasst, die sich mit dem Thema Religion und Glaube beschäftigen. Traditionell sind es eher geisteswissenschaftliche Fächer wie die Soziologie, Kulturwissenschaft, Philosophie und natürlich die Theologie, die sich mit Religion und Glauben befassen. In jüngerer Zeit allerdings haben auch zunehmend Vertreter*innen anderer Disziplinen begonnen, sich mit religiösen oder spirituellen Fragen zu beschäftigen. Das Spektrum reicht von Arbeiten über den anthropologischen Ursprung religiöser Systeme bis hin zu ökonomischen Analysen religiöser Gemeinschaften, von neurobiologischen Studien der Meditation über psychologische und evolutionsbiologische Verhaltensstudien bis hin zu medizinischen Erkenntnissen über die Auswirkungen des Glaubens auf Körper und Psyche.
  3. Redaktion der Zeitschrift: Christ in der Gegenwart (CIG), Katholische Wochenzeitschrift, Nr. 22, Kommentar, Freiburg, 31. Mai 2020, 229.
  4. So formuliert es Schnabel in seinem Buch „Die Vermessung des Glaubens“, 22, selbst.
  5. Am 07.04.2020; Link: www.zeit.de/2020/16/gebete-wirkung-forschung-statistik-theologie.html
  6. Der Inhalt des Artikels findet sich im I. Kapitel des Buches „Die Vermessung des Glaubens“ unter der Überschrift „Die Medizin des Glaubens“ in sehr ausführlicher Form.
  7. Zum Beispiel mit dem Hirnforscher Wolf Singer, dem Astronomiehistoriker Jürgen Hamel, der Hamburger Landespastorin Annegrethe Stoltenberg und dem Psychiater und Mystikforscher Arthur Deikman.
  8. Bis Seite 514, bevor er sich in einem abschließenden Epilog mit der Frage beschäftigt, ob über Religion gelacht werden dürfe. Diese Frage verdeutlicht noch einmal eines seiner zentralen Anliegen: die Offenheit sowohl auf der Seite religiös gläubiger Menschen als auch auf der Seite nicht religiös gläubiger Menschen. Über sich selbst und das, was im eigenen Leben wichtig ist, lachen zu können, dürfte nicht die schlechteste Voraussetzung für einen wertschätzenden Dialog sein; vorausgesetzt, die andere Seite zieht das Ganze nicht ins Lächerliche.
  9. Schnabel, Vermessung, 501.
  10. Vgl. a.a.O., 502.
  11. An dieser Stelle ist der Begriff ausdrücklich in Anführungsstrichen gesetzt, um deutlich zu machen, was auch Ulrich Schnabel unermüdlich hervorhebt: dass der Begriff vonseiten der Kritiker ebenso wie vonseiten der Fürsprecher von „Religion“ sehr unterschiedlich verstanden und gebraucht wird.
  12. Hier eignet sich beispielsweise das Kapitel III des Buches „Die Vermessung des Glaubens“, in dem Schnabel detailliert Studien und Experimente aus dem Bereich der Hirnforschung sowie der sog „Neurotheologie“ vorstellt, die sich mit der menschlichen Fähigkeit zur (Selbst-)Transzendenz befasst haben und befassen.
  13. Vgl. a.a.O., 21.
  14. Für das erweiterte Anforderungsniveau vorgesehen.
  15. Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hg.): Kerncurriculum für das Gymnasium gymnasiale Oberstufe, die Gesamtschule gymnasiale Oberstufe, das Berufliche Gymnasium das Abendgymnasium das Kolleg Evangelische Religion. Hannover 2017, 22.
  16. Vgl. Schnabel, Vermessung, 508.
  17. Vgl. niedersächsisches Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe, 22.
  18. In dem Artikel „Jein und Amen“ mit aktuellem Bezug: die Wirkung des Gebetes in der Corona-Krise. ZEIT Online am 07.04.2020, www.zeit.de/2020/16/gebete-wirkung-forschung-statistik-theologie.
  19. Ulrich Schnabel, Jein und Amen, ZEIT ONLINE, 25.05.2020, 4.
  20. Ebd.
  21. Wenn du verstanden hast, dann ist es nicht Gott.
  22. Vgl. niedersächsisches Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe Evangelische Religion, 22.
  23. Vgl. GEO 06/2020, Woran die Welt glaubt, 82.
  24. Vgl. ebd.
  25. Möller, Philipp, Wäre die Welt besser ohne Religion?, Auszüge seiner Rede im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter gleichlautendem Thema am 24.März 2011 in Berlin; abgedruckt in: Moment Mal! Evangelische Religion Oberstufe, Stuttgart 2015, 92. Im zweiten Zitat zitiert Möller seinerseits Michael Schmidt-Salomon.
  26. Zum Beispiel über den Link: https://youtu.be/OMsTc26wUfg
  27. Hier wird der Begriff wieder eher „eng“ in Verbindung mit Kirche und Christentum verwendet.
  28. Bei diesem Prinzip, das auf den Wissenschaftstheoretiker und Philosophen Sir Karl Raimund Popper zurückgeht, steht die Einsicht am Anfang, dass es kein abschließendes Wissen und damit keine absolute Wahrheit geben kann, die abschließende Verifikation einer Hypothese und/oder Theorie deshalb nicht möglich ist. Das Prinzip der Falsifikation geht davon aus, dass eine Theorie so lange als wahr zu gelten hat, bis sie ganz oder teilweise widerlegt ist. In der Praxis gleicht das methodische Vorgehen dabei einem schrittweisen Erkenntniszugewinn, der aus der permanenten Überprüfung und ggf. notwendigen Modifizierung der Ursprungshypothese gewonnen wird. Dabei behält jedes Ergebnis seinen vorläufigen Charakter, bis weitere Studien, Experimente oder andere Untersuchungen wieder eine Modifizierung notwendig machen.