Sonntagsgottesdienste sind in den Sommerferien durchaus eine Herausforderung, weil einfach viele im Urlaub sind: sowohl Gottesdienstleitende als auch regelmäßig Teilnehmende. Festgottesdienste werden deshalb in andere Monate verschoben, und so ist in vielen Gemeinden zu beobachten, dass an den vier Julisonntagen vier schlichte Wortgottesdienste hintereinander gefeiert werden, an denen meist weniger Personen teilnehmen als üblich.
Mancherorts werden dann regionale Sommergottesdienste gefeiert: Vier Nachbargemeinden tun sich zum Beispiel zusammen und besuchen einander gegenseitig, so dass jeweils in einer Kirche ein fröhlicher Gottesdienst mit kleinem Fest auf der Kirchwiese gefeiert wird und die anderen Gottesdienstgebäude geschlossen bleiben.
In der Martinskirchengemeinde Engelbostel im Norden Hannovers halten wir aber auch in den Sommerferien daran fest, an jedem Sonntag unseren eigenen Gottesdienst zu feiern, und haben Konzepte entwickelt, ihn auf andere Weise attraktiv zu machen.
Zum einen gibt es bei uns eine Predigtreihe mit einem verbindenden Thema für die Sonntage, zum anderen verschiedene Prediger*innen, die aus ihrem jeweiligen Blickwinkel auf das Thema schauen. Da es in Engelbostel neben mir als Pastor, einem Vikar und einem Emeritus noch drei Ehrenamtliche im Prädikantenamt und vier im Lektorendienst gibt, steht eine Vielzahl von Prediger*innen zur Verfügung, die sich in die Predigtpläne eintragen.
Für 2019 hat sich das Predigtteam „Glaubensvorbilder“ als Thema ausgesucht. Prädikantin Jutta Köster wird den Diakoniker Johann Hinrich Wichern vorstellen (vgl. den folgenden Beitrag). An einem anderen Sonntag spricht eine Lektorin über Dietrich Bonhoeffer. In diesem Gottesdienst wird natürlich auch Bonhoeffers Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ gesungen. Weiter wird ein Prädikant über den amerikanischen Freiheitskämpfer und Baptistenpastor Martin Luther King sprechen und ich selbst will Johannes Bugenhagen vorstellen, den Mitstreiter Luthers und Übersetzer der plattdeutschen Bibel.