Kirchengeschichte lässt nicht jede Religionslehrkraft euphorisch werden. Die Arbeit mit Quellen mag für Geschichtsliebhaber*innen oder Geschichtslehrkräfte eine Freude sein, für andere eher etwas Zähes, Knöchernes. Doch ohne sie lässt sich nur schwer Theologie treiben, da nichts im luftleeren Raum geschieht, der Mensch sich in seiner jeweiligen Zeit befindet und dies auch immer mitbedacht werden sollte.
Das Buch „Kirchengeschichte in Karikaturen“ von Manfred Eder bietet eine große Anzahl an unterschiedlichen Karikaturen auf verschiedenen Schwierigkeitslevels von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart. Der Fokus des Buches liegt auf der katholischen Kirchengeschichte, was durch die Auswahl der Karikaturen auch deutlich wird.
Der Autor schafft es, die Karikaturen auf verständliche Weise in die Kirchengeschichte einzuordnen. Fachbegriffe, aber auch Orte und Personen – alles was zum Verstehen der Karikatur beiträgt – wird kurz und knapp dargestellt. Bei den Erläuterungen finden sich manchmal auch weitere Karikaturen, die eine ähnliche Intention verfolgen wie die Hauptkarikatur. Außerdem verwendet der Autor an geeigneten Stellen Schaubilder, die für die Kontextualisierung wichtig sind und die Entschlüsselung der Karikatur erleichtern. Ein solches findet sich beispielsweise bei einer Karikatur, die die strengkirchliche Hierarchie in der katholischen Kirche kritisiert, in der Erläuterung.
Alles, was Lehrkräfte sich sonst mühsam zusammenlesen müssen, wenn sie eine „schöne“ Karikatur für den Unterricht finden, haben sie hier auf einen Blick. Manfred Eder nimmt Lehrkräften durch sein Buch sehr viel Vorarbeit ab. Außerdem macht es Lust, Kirchengeschichte mithilfe von Karikaturen zu erschließen und so ein wenig das etwas modrige Image der Kirchengeschichte zu verbessern.