Osnabrück (epd). Der Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) hat in Marcus Luttmer einen neuen Geschäftsführer. Der Sozialwissenschaftler, der zuletzt bei der Stadt Osnabrück für die Kitas verantwortlich war, hat seine Tätigkeit zum 1. Januar aufgenommen, wie das nifbe am Mittwoch mitteilte. Er folgt damit auf Karsten Herrmann, der das Amt vor anderthalb Jahren kommissarisch übernommen hatte und jetzt als Stellvertreter tätig ist.
Sein Ziel sei es, das Institut, das sich der Professionalisierung der frühkindlichen Bildung verschrieben habe, weiter zu etablieren und seine bundesweite Strahlkraft zu erhöhen, sagte Luttmer zu seinem Amtsantritt. Er wolle darauf hinwirken, dass die Kita-Mitarbeitenden mehr Unterstützung erfahren. Sie seien sowohl durch den Mangel an Fachkräften als auch durch das als herausfordernd empfundene Verhalten von Kindern stark belastet.
Zentrale Herausforderung für das nifbe selbst ist laut Luttmer die Sicherstellung seiner Finanzierung. Die jährliche Landesförderung von gut 1,7 Millionen Euro pro Jahr reiche aufgrund der Tarifsteigerungen der Mitarbeitenden schon jetzt nicht mehr aus, erläuterte Herrmann dem epd. Das strukturelle Defizit könne derzeit nur durch die Einwerbung von Drittmitteln von EU, Bund und Stiftungen aufgefangen werden. Mittel- und langfristig sei eine Erhöhung der Förderung durch das Land notwendig, betonte Luttmer. Dafür wolle er sich einsetzen.
Das 2007 gegründete nifbe begleitet und unterstützt eigenen Angaben zufolge die Qualitätsentwicklung der Kitas in Niedersachsen. Es initiiert unter anderem landesweite Qualifizierungsprogramme wie aktuell zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden in der Kita. Zentrale Aufgabe des nifbe ist der Transfer von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis sowie die Vernetzung der vielfältigen Akteure im Kita-System.