Bremen (epd). Das Bremer Gerhard-Marcks-Haus hat am Sonntag unter dem Titel „Alles Eisen“ eine Ausstellung mit Skulpturen der Berliner Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach eröffnet. Die 75-jährige Künstlerin hat in der Vergangenheit mit vielen Materialien gearbeitet, doch bis zum 23. Februar sind aus ihrem Atelier in den Räumen des Hauses ausschließlich Werke aus Eisenkunstguss zu sehen. „Schwarzbach gehört zu den wenigen Leuten, die sich ausführlich mit Eisenguss beschäftigen“, sagte Museumsdirektor Arie Hartog.
„Der Eisenguss ist eine Technik mit eigenen Tücken, weshalb er in der Geschichte der Bildhauerei durch Bronze abgelöst wurde“, erläuterte der Kunsthistoriker. Das Eisen werde heißer gegossen und verliere schneller seine Fließfähigkeit, ergänzte Kuratorin Veronika Wiegartz.
Mit den Figuren und Köpfen, die Schwarzbach in Bremen zeigt, konzentriert sich die Bildhauerin ganz auf den Menschen - mal geschunden, mal gestrauchelt, mal schroff. Dazu passt für sie der Werkstoff Eisen perfekt: Sie nutzt den Guss mit seiner unvorhersehbaren Oberfläche, um in ihren Werken Verletzlichkeit und Versehrtheit auszudrücken.
„Auch Fehlgüsse gehören dazu“, sagte Schwarzbach, die laut Hartog zu den wichtigsten figürlichen Bildhauerinnen der Gegenwart zählt. Arbeiten von ihr befinden sich unter anderem in der Nationalgalerie Berlin, dem Berliner und Mannheimer Kupferstichkabinett und dem Münzkabinett des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Ihre Figuren stehen an vielen Orten im öffentlichen Raum, vor allem auf Straßen und Plätzen Berlins.