Mainz/Osnabrück (epd). Die Moorforscherin Franziska Tanneberger und der Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel haben am Sonntag in Mainz den Deutschen Umweltpreis 2024 entgegengenommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt die Lobrede auf die Preisträger, die sich das Preisgeld von 500.000 Euro teilen. Ihre Forschungen könnten sich als sehr wirksam im Kampf gegen die Klimakatastrophe und für die Biodiversität erweisen. Die Auszeichnung wird jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt vergeben.
Der Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel habe eine Lösung für die Einführung einer flächendeckenden Elektromobilität gefunden, sagte Steinmeier. Seine Firma ads-tec Energy im württembergischen Nürtingen habe eine Möglichkeit gefunden, wie sich in kürzester Zeit ein E-Auto aufladen lasse. Dies funktioniere auch an Orten, die kein ausgebautes Stromnetz für die Ladeinfrastruktur hätten: „Seine Charge-Box zapft das normale Stromnetz an und gibt dann im Moment des Aufladens in einem großen Rutsch eine so große Menge gesammelten Stroms ab, dass ein Auto in ungefähr zehn Minuten wieder aufgeladen ist.“
Die Moorforscherin Franziska Tanneberger habe nachgewiesen, wie bedeutend intakte Moore für ein gutes Klima und für die Biodiversität sind, erläuterte Steinmeier. Die Co-Leiterin des Greifswald Moor Centrums setze sich für die Wiedervernässung der Moore ein, weil sie dann viel Kohlendioxid speichern könnten. Zudem setze sie sich mit Landwirten auseinander, um neue Formen der Landwirtschaft zu entwickeln.
Der Umweltpreis wird von der Umweltstiftung mit Sitz in Osnabrück seit 1993 jährlich für Leistungen verliehen, die in vorbildhafter Weise zum Schutz der Umwelt beitragen. Er gehört zu den höchstdotierten Umweltpreisen in Europa. Unter den Preisträgern befinden sich die Meeresbiologin Antje Boetius, der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber und der Tierfilmer Heinz Sielmann. Im vergangenen Jahr erhielten den Preis die Klimaforscherin Friederike Otto und die Holzbau-Unternehmerin Dagmar Fritz-Kramer.