Rund um den 7. Oktober sind bundesweit zahlreiche Veranstaltungen geplant, die an den Überfall der Hamas auf Israel vor einem Jahr erinnern. In Oldenburg betonten Demonstrierende ihre Solidarität mit Israel und wandten sich gegen Antisemitismus.
Oldenburg (epd). Mit einer Kundgebung haben am Sonntag nach Veranstalterangaben rund 300 Menschen in Oldenburg an den Anschlag der Terrororganisation Hamas auf Israel vor einem Jahr erinnert. Die Polizei sprach von rund 250 Teilnehmenden. Der 7. Oktober stelle einen Zivilisationsbruch dar, hieß es nach Angaben des Oldenburger Bündnisses gegen Antisemitismus und Antizionismus in einem Redebeitrag: „An keinem anderen Tag seit der Schoah wurden so viele Jüdinnen und Juden ermordet.“
Die Demonstrierenden in Oldenburg wollten nach Angaben des Bündnisses ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck bringen und sich zugleich dem steigenden Antisemitismus entgegenstellen. Der Hamas gehe es weder um Frieden noch um das Wohl der palästinensischen Bevölkerung, sagte ein Sprecher.
Am 7. Oktober 2023 hatte die Hamas in Israel grenznahe Kibbuzim und ein Festival überfallen. Die Terroristen ermordeten mehr als 1.200 Menschen, mehr als 240 wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Etwa 100 Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Hamas, rund ein Drittel gilt als tot. Israels Armee reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens.
Zu der Kundgebung hatten den Angaben zufolge mehrere Organisationen aufgerufen. Darunter waren neben dem Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus, die Jüdische Gemeinde Oldenburg, die Deutsch-Israelische Gesellschaft Oldenburg sowie der AStA der Carl von Ossietzky Universität und die Stadt Oldenburg. Parallel erinnerten nach ihren Angaben Fußballfans des VfB Oldenburg mit Spruchbändern im Stadion an die israelischen Geiseln und bezogen Position gegen Antisemitismus.
Auch in Oldenburg gebe es ein Klima des Hasses und der Hetze gegen Juden, hieß es von den Veranstaltern der Kundgebung. Es zeige sich zum Beispiel in abgerissenen Plakaten der Entführten, islamistischen Schmierereien und auch in körperlicher Gewalt. Eine Vertreterin des AStA beklagte massiven Antisemitismus an Universitäten, auch an der Universität Oldenburg.
Mit Bildern der Entführten und Ermordeten will das Bündnis in Kooperation mit der Stadt Oldenburg von Montag an bis zum 13. Oktober einen Erinnerungsort am Kulturzentrum PFL in Oldenburg einrichten. Außerdem erinnere eine Ausstellung im Kulturzentrum bis zum 31. Oktober an das Schicksal dieser Menschen. Weiter seien im Oktober Vorträge, Lesungen und Filmvorführungen geplant.
epd lnb mir