Hannover (epd). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen hat die Landesregierung aufgefordert, gegen die vom Bund geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten vorzugehen. Es drohten für das kommende Jahr erneute Streichungen in Höhe von 40 Millionen Euro, sagte der niedersächsische Vorstandsvorsitzende Dirk Swinke am Freitag in Hannover mit Blick auf den „Tag der Jugend“ am 12. August.
Die Freiwilligendienste seien bei jungen Menschen in Niedersachsen beliebt und gerade im sozialen Bereich ein wichtiger Baustein, sagte Swinke. Derzeit absolvierten mehr als 3.500 junge Menschen ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ). Einsatzorte seien Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, aber auch die Bereiche Sport, Kultur und Politik. Das FSJ und andere Freiwilligendienste seien für viele junge Menschen eine wichtige Orientierung für ihr weiteres Leben.
Außerdem zeige eine Umfrage, dass sich 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen später einen Job im sozialen Bereich vorstellen könnten. Daher sei es in Zeiten des extremen Fachkräftemangels „völlig absurd, dass gerade hier jetzt der Rotstift angesetzt werden soll“, unterstrich Swinke.
Der SoVD-Chef appellierte weiter an die Landesregierung in Hannover, die Rahmenbedingungen für die Freiwilligendienste in Niedersachsen stark zu verbessern. Denkbar sei etwa, ein bundesweites 29-Euro-Ticket für Bus und Bahn einzuführen und ähnliche Vergünstigungen wie bei der Ehrenamtskarte zu ermöglichen. „Außerdem sind mehr Projekte und eine bessere Förderung notwendig, um Freiwilligendienste auch für junge Menschen mit Behinderung zu ermöglichen“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
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