Hannover (epd). Niedersachsens größter gemeinnütziger Gesundheitskonzern, das Unternehmen Diakovere in Hannover, hat im vergangenen Jahr trotz eines deutlich gestiegenen Umsatzes ein Minus eingefahren. „Der Markt ist aufgewühlt, die politischen Bedingungen sind enttäuschend und unsicher“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Professor Philipp Albrecht am Mittwoch in Hannover. Nach der jetzt vorgestellten Jahresbilanz stieg der Umsatz um zwölf Millionen Euro auf 407 Millionen Euro. Dennoch schloss das Geschäftsjahr 2023 mit einem Defizit von 6,6 Millionen Euro.
Die wirtschaftliche Zukunft treibe dem evangelischen Unternehmen die Sorgenfalten ins Gesicht, sagte Albrecht. Die Geschäftsführung sei aber entschlossen, „den Turnaround“ zu schaffen. Der Medizinische Geschäftsführer Christian Unzicker erläuterte, die Personalkosten von heute würden von den Kostenträgern mit den Sätzen von gestern vergütet. Dies sei eine der Hauptursachen für die aktuelle Schieflage.
Dennoch hat Diakovere 2023 rund 36 Millionen Euro investiert. Rund 12 bis 18 Millionen Euro davon flossen in den Neubau von Norddeutschlands demnächst größtem Mutter-Kind-Zentrum, der Klinik „Henrike“. Dabei arbeitet Diakovere mit dem Kinderkrankenhaus auf der Bult zusammen.
Die Spezialklinik mit 63 Plätzen für Mütter und ihre Neugeborenen soll jährlich rund 4.500 Geburten ermöglichen und im Herbst ihre Türen öffnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 100 Millionen Euro. 80 Prozent davon übernimmt das Land Niedersachsen. „Wir bauen Zukunft gegen den Trend“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stefan David.