Oldenburg (epd). Den Oldenburger Förderpreis „Keramik im Pulverturm“ erhält in diesem Jahr die Bildhauerin Nora Arrieta aus Höhr-Grenzhausen bei Koblenz. Unter dem Titel „Schlaraffenland“ präsentiert sie vom 30. Juni bis zum 25. August im mittelalterlichen Pulverturm am Schlosswall ihre aktuellen Werke, wie am Mittwoch das Oldenburger Stadtmuseum mitteilte. Die Auszeichnung wird seit 1996 vergeben und gilt als wichtigster Preis für Künstlerische Keramik in Norddeutschland.
„Nora Arrieta verwandelt den mittelalterlichen Pulverturm mit ihren farbgewaltigen Keramiken in ein zeitgenössisches Schlaraffenland, in dem es Konsumgüter im Überfluss gibt“, erklärte Kuratorin Sabine Isensee. „Doch anders als in der märchenhaften Version des fiktiven Ortes, in dem Genießen die größte Tugend der Bewohner ist, ist die Welt bei Nora Arrietas Interpretation aus den Fugen geraten.“ Mit magischen Bildwelten, ironischer Absurdität und üppigen Glasuren entwerfe die Künstlerin „eine freche Ikonografie der Gegenwart, die den Widerstreit von menschlicher Kultur und Natur zeigt“.
Der Preis beinhaltet eine Einzelausstellung im Pulverturm und - als wichtiger Baustein der weiteren Karriere - einen Katalog, der die Schau begleitet. Ausgezeichnet wurden den Angaben zufolge bisher Künstlerinnen und Künstler wie Aino Nebel (Köln), Hermann Grüneberg (Halle/Saale), Marianne Eggimann (Leipzig), Kirsten Brünjes (Bremen), Azusa Ueno (Tokio) und David Rauer (Osnabrück).