Hannover (epd). Die Grünen-Jugend bewertet den Plan von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zur Einführung eines „Neuen Wehrdienstes“ kritisch. „Wir finden: Unsere krisengeschüttelte Generation muss gerade schon genug mitmachen“, sagte die Co-Sprecherin der Grünen-Jugend, Svenja Appuhn, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Donnerstag): „Der Verteidigungsminister sollte fest zusichern, dass es trotz Musterungspflicht schlussendlich bei der Freiwilligkeit für den Wehrdienst bleibt. Der Einzug gegen den Willen der betroffenen Person muss ausgeschlossen sein.“
Es gebe viele Möglichkeiten, die Attraktivität der Bundeswehr zu erhöhen, „in denen junge Menschen nicht einfach zur Verfügungsmasse der Politik werden“, sagte Appuhn. Sie fügte hinzu: „Außerdem erwarten wir, dass Freiwilligendienstleistende Wehrdienstleistenden gegenüber gleichgestellt werden. Im Rahmen der Debatte über die Wehrpflicht ist eine Debatte über das mickrige Taschengeld im Freiwilligendienst nötig.“ 400 Euro pro Monat, obwohl in der Regel weder Unterkunft noch Fahrtkosten übernommen werden, seien „ein Witz”. Schließlich gebe es neben dem Personalmangel bei der Bundeswehr “auch einen zunehmend lebensgefährlich werdenden Personalmangel in anderen Bereichen wie etwa der Pflege". Das müsse ebenfalls berücksichtigt werden.