Braunschweig (epd). Die Literaturwissenschaftlerin und Modetheoretikerin Barbara Vinken von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität erhält am Freitag (14. Juni) die Carl-Friedrich-Gauß-Medaille 2024. Die 1960 in Hannover geborene Professorin für französische Literatur behandle nicht nur ein breites Spektrum von Themen der französischen Literatur, sondern wende sich auch kultur-, gesellschafts- und geschlechterpolitischen Themen zu, teilte die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft am Dienstag mit. Bekannt wurde Vinke durch ihre Bücher über die Bedeutung von Mode und der Ästhetik der Oper, vor allem aber durch ihr Buch „Die deutsche Mutter“.
Vinken lehrte den Angaben zufolge in Hamburg und Zürich, bevor sie Ludwig-Maximilians-Universität wechselte. Sie war außerdem Gastprofessorin in New York, Berlin, Paris, Bordeaux, Baltimore, Hanover (New Hampshire) und Chicago.
In ihren Büchern hat Vinken wiederholt das Thema Bürgerkrieg aufgegriffen, sowie die Bedeutung von Mode für das Selbstverständnis einer Gesellschaft beleuchtet. In ihrem Buch „Die deutsche Mutter“ analysiert sie den Mythos der deutschen Mutter von der Reformation über Rousseau bis zu den Entwicklungen in der Bundesrepublik und der DDR. 2023 erschien ihr Buch „Eleganz“, in dem sich Vinken Eleganz als einer kulturellen Errungenschaft nähert, die nichts mit Geld oder Perfektion zu tun hat.
Die undotierte Gauß-Medaille wird seit 1949 jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen. Sie erinnert an den in Braunschweig geborenen und in Göttingen verstorbenen Mathematiker, Statistiker und Physiker Carl Friedrich Gauß (1777-1855). Die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft verleiht die Medaille alljährlich im Altstadtrathaus in Braunschweig.