Hannover/Gifhorn (epd). Die rot-grüne Landesregierung von Niedersachsen will den Verkauf von Lachgas an Minderjährige verbieten. Dafür werde zurzeit eine Bundesratsinitiative geprüft, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Hannover. Sozialminister Andreas Philippi (SPD) betonte, der missbräuchliche Einsatz von Lachgas als vermeintliche Partydroge könne erhebliche Gesundheitsschädigungen zur Folge haben: „Es gehört nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.“
Daher solle der niedrigschwellige Verkauf an unter 18-Jährige untersagt werden, betonte der Minister. „Das gilt natürlich für den Kiosk- und Automatenverkauf in der Nähe von Schulen oder Kitas, aber auch für den Onlinehandel, Drogerien oder Supermärkte.“ Gleichwohl müsse es weiterhin möglich sein, Lachgas medizinisch einzusetzen, sagte Philippi: „Und auch die Sprühsahne will niemand verbieten.“ Ihm gehe es um darum, die bisherige allzu leichte Zugänglichkeit für Kinder und Jugendliche zu beenden.
Auslöser für den Vorstoß waren Proteste gegen Waren-Automaten in Gifhorn. Dort werden in unmittelbarer Nähe zu Schulen, einem Kindergarten und einem Jugendzentrum neben Süßigkeiten und Einweg-E-Zigaretten auch Lachgas-Flaschen zum Kauf angeboten. Der Stadtelternrat hat unter anderem bereits einen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschrieben, um ein generelles Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige zu fordern.
Für die CDU-Landtagsfraktion sagte der gesundheitspolitische Sprecher Volker Meyer, die bestehenden Gefahren erforderten ein schnelles Handeln. „Angesichts der erheblichen gesundheitlichen Risiken wie psychischer Abhängigkeit und schwerwiegender Schäden dürfen wir keine Zeit verlieren.“ Niedersachsen müsse eine Vorreiterrolle übernehmen und umgehend eine Bundesratsinitiative für strengere gesetzliche Regelungen starten. „Wir appellieren an die Landesregierung, ihren Entwurf schnellstmöglich zu finalisieren und umzusetzen.“