Bremerhaven (epd). Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven bringt Migration mit einer Kunstinstallation zum Klingen. Am Freitag werde eine aus drei großen Findlingen und Tonaufnahmen bestehende Klanginstallation der in Berlin lebenden Künstler Cyrill Lachauer und Ari Benjamin Meyers eingeweiht, teilte das Museum am Dienstag mit. Sie sei von der Hafenseite aus zwischen dem Altbau und Neubau des Deutschen Auswandererhauses für die Öffentlichkeit frei zugänglich und erlebbar.
Die Millionen Jahre alten Findlinge seien während der Eiszeit über viele hundert Kilometer mit den Gletschern gewandert und seien nun trotz ihres hohen Gewichts und physischen Widerstands weit von ihrem Ursprungsort entfernt zu finden, hieß es. Die Steine werden durch eine Klanginstallation mit einer Komposition aus sogenannten Field Recordings ergänzt - also natürlichen oder zufällig vorgefundenen Klangereignissen wie etwa den Geräuschen von Gletschern und menschlichen Stimmen. Eine Jury betonte „die besondere Poesie des Werkes“, das den Zusammenhang der aktuellen Themen Klimawandel und Migration mit hoher Sensibilität für Migrationsschicksale aufzeige.
Mit dem 2021 eröffneten Erweiterungsbau des Deutschen Auswandererhauses sei die Frage nach einer passenden künstlerischen Kommentierung des mehrteiligen, jetzt deutlich größeren Gebäudeensembles, entstanden. Der Neubau beherbergt eine Ausstellung zur Geschichte der Einwanderung nach Deutschland sowie die Forschungs- und Bildungseinrichtung Academy of Comparative Migration Studies. Der ursprüngliche Gebäudeteil zeigt die Migration aus Europa nach Übersee. Die Ebene des Klangs solle eine weitere Dimension der Migration berühren, die so nicht im Museum abgebildet werden könne.