Hannover (epd). Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) prangert angesichts der Ergebnisse der Pisa-Studie die soziale Ungerechtigkeit im deutschen Bildungssystem an. Wie die Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigten, sei das deutsche Schulsystem im internationalen Vergleich sozial besonders ungerecht, sagte LAK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze am Dienstag in Hannover.
Demnach würden schulische Leistungen mehr als in anderen OECD-Ländern vom Bildungsgrad und der finanziellen Situation der Eltern abhängen. „Die ökonomischen Kosten sind gravierend, weil hier unser wertvollster Rohstoff, das 'Gold' in den Köpfen unserer Kinder, sinnlos verschleudert wird.“
Die Landesarmutskonferenz fordert deshalb die sofortige Einführung einer Kindergrundsicherung sowie gebührenfreie Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Gleitze kritisierte zudem den aktuellen Streit um das Bürgergeld. „Diese Diskussionen gehören auch angesichts der aktuellen Pisa-Studie sofort beendet!“