Tübingen/Göttingen (epd). Der mit 1.500 Euro dotierte Hauptgewinn beim 5. Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz geht in diesem Jahr nach Göttingen. Der 19-jährige Jonathan Reinhard und das Team „Brainhome“ hätten eine KI entwickelt, bei der ein Algorithmus Gedanken in Signale übersetze, teilte die Universität Tübingen am Montag mit. Dafür habe der Schüler eine EEG-Kappe entworfen, die im Vergleich zu herkömmlichen Modellen viel kostengünstiger sei.
Mit ihrer Hilfe könnten schwerstbehinderte oder gelähmte Menschen künftig ohne Hände oder Sprachbefehle Türen öffnen oder Heizungen regulieren. Das Projekt habe die Jury mit einer ungewöhnlich ausgereiften Elektrotechnik überrascht. Der Schüler aus Niedersachsen erhalte zudem einen Praktikumsplatz bei der Firma Fanuc im Bereich Industrieautomatisierung.
Beim Finale des Wettbewerbs waren am 10. November in Tübingen zehn Schülerteams angetreten. Ein mit 500 Euro dotierter Preis in der Sonderkategorie „Umwelt und Nachhaltigkeit“ ging an ein Schülerteam aus Regensburg. Mit seinem Algorithmus „Demand Detective“ will das Team den Absatz von Lebensmitteln im Supermarkt vorhersagen und Einkaufsempfehlungen geben. Dies soll vermeiden, dass übrige Lebensmittel weggeworfen werden.
Der 20-jährige Sebastian Albert aus March bei Freiburg entwickelte einen Algorithmus, der mithilfe eines Aufsatzes am Mähroboter Igel erkennt und schützt. Das brachte ihm den mit 750 Euro dotierten Preis in der Sonderkategorie „Hardware“.
Zwei 16-jährige Schüler der German International School in New York leisten mit ihrer KI einen Beitrag, um echte von manipulierten Bildern zu unterscheiden. Sie erhielten einen Geldpreis von 500 Euro und einen Online-Kurs für maschinelles Lernen. Den Titel „KI-Schule des Jahres“ sicherte sich das Copernicus-Gymnasium Norderstedt in Schleswig-Holstein.