Hannover, Hamburg, München (epd). Die Menschen in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein bewerten das Bildungssystem in ihren Ländern laut einer Umfrage des ifo-Zentrums für Bildungsökonomik etwas schlechter als im Bundesdurchschnitt. Die Region Nordwest landete unter deutschlandweit sieben Regionen nur auf dem fünften Platz, wie das Institut mit Sitz in München am Dienstag mitteilte.
49 Prozent der Befragten in der Region Nordwest beurteilten das Bildungssystem mit der Schulnote 3. Insgesamt 24 Prozent votierten für die Noten 1 oder 2. Die Note 4 oder schlechter vergaben 26 Prozent. Für die Umfrage wurden dem ifo-Zentrum zufolge 5.500 Menschen in ganz Deutschland befragt. Am besten schnitt die Region Bayern ab: Dort gaben 42 Prozent der Befragten die Noten 1 oder 2.
Für rund 72 Prozent der Befragten im Norden und Nordwesten sei das Thema Schul- und Bildungspolitik wichtig für ihre Entscheidung bei Landtagswahlen, sagte der Leiter des ifo-Zentrums, Ludger Wößmann. Hamburg wählt im Frühjahr 2025. Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein folgen 2027.
Als wichtigstes Problem benannten 76 Prozent der Befragen im Nordwesten den Lehrkräftemangel. Gefolgt von der mangelnden Finanzierung (65 Prozent), der Trägheit des Systems bei Veränderungen (64 Prozent), einer unzureichenden Digitalisierung der Schulen (60 Prozent) und Lernrückständen durch Corona (58 Prozent). Rund 54 Prozent beklagten unzureichend sanierte Schulgebäude, 55 Prozent eine unzureichende Chancengleichheit.
Gut 83 Prozent der Befragten befürworteten laut der Untersuchung deutschlandweit einheitliche Abiturprüfungen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) vertrat die Ansicht, dass die Bundesregierung grundsätzlich bildungspolitische Entscheidungen treffen sollte und nicht die Bundesländer.