Hannover (epd). Rund zwei von fünf der niedersächsischen Kitakinder gehen ohne Frühstück aus dem Haus und nehmen ihre erste Mahlzeit in der Kita ein. Das ergab eine Umfrage unter 729 Kindertageseinrichtungen, wie die Landesverbraucherzentrale am Donnerstag mitteilte. Ihre „Vernetzungsstelle Kitaverpflegung“ hatte die Einrichtungen im März 2023 repräsentativ befragt.
Die Erkenntnisse seien hilfreich, um die Ernährungsstrategie des Landes durch bedarfsgerechte Angebote voranzubringen, sagte Niedersachsens Ernährungsministerin Miriam Staudte (Grüne). Gerade bei Kindern müsse auf die Ernährung geachtet werden, damit sie sich optimal entwickelten. „Wir müssen die Realitäten anerkennen und dazu gehört, dass das gemeinsame Essen in der Kita unersetzlich ist. Immerhin besteht so die Chance, Ernährungsbildung an alle Kinder heranzutragen und Essgewohnheiten mitzuprägen. Gesundes, regionales Essen ist wichtig für Kinder und Umwelt.“
Die Umfrageergebnisse flössen bereits in die tägliche Arbeit ein, sagte die Leiterin der „Vernetzungsstelle Kitaverpflegung“, Tanja Bolm. „Als erste Reaktion haben wir Tipps für Erziehungsberechtigte zusammengestellt, wie Brotdosen ausgewogen befüllt werden können.“ Laut Umfrage werde nämlich in sieben von zehn Kitas das Frühstück von zu Hause mitgebracht. „Ob der Inhalt der Brotbox ausgewogen ist oder nicht, haben Kita-Mitarbeitende also nur bedingt in der Hand“, erläuterte Bolm.