Loccum/Kr. Nienburg (epd). Anlässlich der Trauerfeier für den verstorbenen früheren hannoversche Landesbischof Horst Hirschler (1933-2023) werden an diesem Sonnabend in großen Teilen Niedersachsens die Glocken läuten. Alle Gemeinden der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover seien eingeladen, zum Zeitpunkt des Gottesdienstes um 14 Uhr ihre jeweils tiefste Glocke als Zeichen der Trauer zehn Minuten lang läuten zu lassen, teilte die Landeskirche am Donnerstag mit. Zur Landeskirche gehören 1.219 Gemeinden zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee.
Hirschler wird am 19. August nach alter Tradition im Kloster Loccum bei Nienburg bestattet. Zur Trauerfeier um 14 Uhr in der Klosterkirche werden mehrere Hundert Gäste erwartet. Unter ihnen ist auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der bei einem Empfang im Anschluss an die Beisetzung eine Rede halten wird. Die Predigt im Gottesdienst hält Landesbischof Ralf Meister, der seit 2020 auch Abt des Klosters Loccum ist. Gemeinsam mit ihm und anderen wird auch die frühere Bischöfin Margot Käßmann in die Kirche einziehen. Sie wurde 1999 Hirschlers Nachfolgerin im Bischofsamt.
Direkt nach dem Gottesdienst wird Hirschler auf dem Friedhof neben der Stiftskirche beigesetzt. Auf dem Klosterfriedhof liegen bereits die früheren Landesbischöfe August Marahrens (1875-1950), Hanns Lilje (1899-1977) und Eduard Lohse (1924-2015) begraben. Sie alle waren wie später auch Horst Hirschler zugleich Äbte des Klosters Loccum.
In der hannoverschen Landeskirche sind die Ämter des Landesbischofs und des Abtes zu Loccum eng miteinander verknüpft, weil der Abt zu Loccum in früheren Zeiten als Leiter der Landeskirche galt. Deswegen werden die früheren Bischöfe in der Regel in Loccum bestattet.
Hirschler stand von 1988 bis 1999 an der Spitze der hannoverschen Landeskirche, der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland. Von 1993 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war er auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Von 1991 bis 1997 gehörte er dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an und war Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes. Im Jahr 2000 wurde er Abt des Klosters Loccum, wo heute angehende evangelische Pastorinnen und Pastoren ausgebildet werden. Dieses Ehrenamt hatte er bis 2020 inne.
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