Bremen (epd). Die Bremische Evangelische Kirche will mit der Kampagne „#keinPlatzfürGewalt“ gegen körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt angehen. Vom 16. August bis zum 10. Dezember werde das Thema in zahlreichen Veranstaltungen benannt und auf Präventionsmöglichkeiten hingewiesen, teilte Kirchensprecherin Sabine Hatscher Montag mit. Als Zeichen für Null Toleranz zum Thema Gewalt sollen in dieser Zeit orangefarbene Stühle und Bänke vor Kirchen und Gemeindezentren stehen. Sie verweisen auf den Orange Day am 25. November, dem internationalen Tag der Vereinten Nationen gegen Gewalt an Frauen.
Gut 35 Prozent aller Frauen in Deutschland sind Hatscher zufolge mindestens einmal im Leben von physischer oder sexueller Gewalt betroffen. Fünf Prozent aller Männer und 13 Prozent aller Frauen hätten schon einmal sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz erlebt. Gewalt sei vielfältig und könne mit Taten und Worten überall - am Arbeitsplatz, auf der Straße oder im Verein - ausgeübt werden. Es gehe darum, über diese Gewalt zu sprechen. Die Kampagne richte sich an alle Altersgruppen.
Speziell an junge Menschen richte sich etwa die Ausstellung „Echt krass“ zur Gewalt von Jugendlichen untereinander. Im Gemeindezentrum der St. Pauli-Kirche in der Neustadt könnten sie spielerisch lernen, eigene Grenzen zu hinterfragen oder zu setzen. Die Ausstellung kann von Jugendgruppen und Schulklassen nach Anmeldung besucht werden.
Das Spektrum des Programms reicht laut Hatscher von Vorträgen und Fortbildungen über Lesungen und Workshops bis hin zu Ausstellungen und Kinofilmen. Die Reihe endet am 10. Dezember mit einem Gottesdienst zum internationalen Tag der Menschenrechte in der Kirche St. Michaelis.