Buxtehude (epd). Die US-amerikanische Autorin Jennifer Lynn Barnes erhält in diesem Jahr den renommierten deutschen Jugendbuchpreis „Buxtehuder Bulle“. Eine mit elf Jugendlichen und elf Erwachsenen besetzte Jury stimmte am Dienstagabend bei einem öffentlichen Preisentscheid in Buxtehude bei Hamburg für ihren Roman „The Inheritance Games“ (Erbschaftsspiele). Um die mit 5.000 Euro und einer stählernen Bullen-Plastik dotierte 52. Auszeichnung konkurrierten in der Finalrunde sechs Romane. „Bullen“-Koordinatorin Melanie Hainke sagte, sie hoffe, dass der Preis im November übergeben werden könne.
Wie schon im vergangenen Jahr hatte sich die Jury in der Schlussrunde ausschließlich für Autorinnen entschieden. Auf der Shortlist nominierten sie aus 80 Titeln Romane von Schriftstellerinnen aus den USA, England, Österreich und Deutschland.
„The Inheritance Games“ ist der Auftakt zu einer Thriller-Reihe voll dunkler Familiengeheimnisse: Die junge Avery Grambs bekommt das Vermögen eines ihr völlig unbekannten Multimilliardärs vermacht. Um ihr Erbe anzutreten, muss sie in dessen Haus einziehen, wo jeder Raum von seiner Liebe zu Rätseln und Geheimnissen zeugt. Ungünstigerweise beherbergt es aber auch die enterbte Familie, und Avery muss sich auf ein Spiel aus Intrige und Kalkül einlassen.
Der Bulle wird jährlich seit 1971 für das nach Meinung der Jury beste in deutscher Sprache veröffentlichte Jugendbuch des jeweiligen Vorjahres verliehen. Einzigartig in Deutschland ist die Jury, die paritätisch mit Jugendlichen und Erwachsenen besetzt ist. Ziel des Preises ist es, Jugendliche zu intensivem Lesen zu bewegen und gleichzeitig gute Jugendbücher zu fördern.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die dänische Autorin Malene Sølvsten, die den Preis für ihren Roman „Ansuz - Das Flüstern der Raben“ bekam. Erster „Bullen“-Preisträger war 1971 Alexander S. Neill, Gründer der „Summerhill“-Schule in England, mit seinem Buch „Die grüne Wolke“.