Hannover (epd). Die Tarifverhandlungen für die rund 40.000 Beschäftigten in den diakonischen Werken in Niedersachsen haben begonnen. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fordert die Gewerkschaft ver.di 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr Geld sowie 200 Euro mehr für Auszubildende und Pflegeschüler. Außerdem soll die Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich gekürzt und ein Ausgleich für belastende Arbeitszeiten gezahlt werden. Die Arbeitgeberseite nahm die Forderungen „nicht überrascht“ zur Kenntnis und kündigte für Ende August einen Gegenvorschlag an.
Die Forderungen der Gewerkschaft seien vergleichbar mit denen für den öffentlichen Dienst, sagte der Geschäftsführer des Diakonischen Dienstgeberverbands Niedersachsen (DDN), Robert Johns, dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Da haben wir nicht die gleichen Vorstellungen.“ Dennoch sei das Ansinnen von ver.di „richtungsweisend“. Zum nächsten Gespräch am 21. August wollten die Dienstgeber ihr Angebot unterbreiten.
Annette Klausing von der Gewerkschaft ver.di rechnet mit konstruktiven Gesprächen: „Angesichts des Fachkräftemangels wissen die Arbeitgeber, dass sie etwas tun müssen, um die Beschäftigten zu entlasten.“ Doch während die Arbeitgeber eher an eine finanzielle Entlastung dächten, wünschten sich die Arbeitnehmer mehr Freizeit. Mitarbeitende, die sich mehr erholen könnten, seien gesünder und verursachten weniger Fehltage durch Krankheiten, unterstrich Klausing.