Hannover (epd). Niedersachsens Kultusministerin Julia Wille Hamburg (Grüne) erhofft sich vom Kita-Gipfel in ihrem Haus an diesem Donnerstag neue Impulse, um die drängenden Probleme in den Kindertagesstätten anzugehen. „Grundsätzlich begrüßen wir jeden konstruktiven Vorschlag, der uns hier effektiv voranbringt und bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels unterstützt“, sagte die Ministerin dem Evangelischen Pressedienst (epd). In den Kitas sei der Fachkräftemangel „eine riesige Herausforderung, für die es leider keine einfachen und schnellen Antworten gibt“.
Das Ministerium hat für Donnerstag unter dem Motto dem Motto „Bildungsqualität in Kitas sichern - dem Fachkräftemangel begegnen“ Experten aus Trägerverbänden und Bildungsorganisationen zu einer Fachtagung eingeladen. „Die Qualität und Verlässlichkeit der Bildung und Betreuung in der Kindertagesbetreuung hat für die Landesregierung oberste Priorität“, betonte die Ministerin.
Sie stellte sich auch gegen Befürchtungen, dass vermehrt weniger qualifiziertes Personal zur Betreuung eingesetzt werden könnte oder dass Gruppengrößen erhöht werden. „Es steht außer Frage, dass eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung ein angemessener Fachkraft-Kind-Schlüssel und die fundierte Qualifizierung des pädagogischen Personals ist“, sagte Hamburg.
Zugleich betonte sie, ihr Ministerium werde sich „keiner guten Idee verschließen, die eine gute Betreuung sichert“. Träger könnten beispielsweise über die qualifizierten Regelkräfte hinaus auch Eltern, Ehrenamtliche oder sogar Ruheständler in den Kita-Alltag einbringen. Diese müssten aber zusätzlich zu den qualifizierten Regelkräften tätig sein und könnten diese nicht ersetzen.
Neben dem Dialogforum am Donnerstag würden bereits „intensive Gespräche mit den Trägern der Einrichtungen, Kommunen und Verbänden“ geführt, sagte Hamburg. Auch Fachkräfte würden auf verschiedenen Wegen gesucht. Mit dem „NiedersachsenPlan“ würden seit 2019 unter anderem die Steigerung der Ausbildungszahlen, die Erleichterung des Quereinstiegs, die Einführung der Schulgeldfreiheit und die Dualisierung von Ausbildungswegen umgesetzt. „Diesen Weg wollen wir mit weiteren Maßnahmen weitergehen - in enger Abstimmung mit den genannten Partnern und Partnerinnen.“