Frenswegen, Kr. Graftschaft Bentheim (epd). Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, hat Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen aufgerufen, sich stärker in der Prävention vor sexualisierter Gewalt zu engagieren. Dies müsse eine „Alltagsaufgabe“ sein, sagte sie am Donnerstag bei der im Kloster Frenswegen bei Nordhorn tagenden Gesamtsynode ihrer Kirche: „Sexualisierte Gewalt findet sich in nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens, leider auch in der Kirche. Das ist umso schlimmer, als sexualisierte Gewalt dem, was wir glauben und dem, wofür wir stehen, förmlich ins Gesicht schlägt.“
In den Gemeinden und Einrichtungen sollen nun Schutzkonzepte erarbeitet werden. Dabei können sie von der neuen Präventionsbeauftragten der Landeskirche, Manuela Feldmann, unterstützt werden. Vor der Synode sagte sie, es sei ihr ein Herzensanliegen, nicht nur Betroffene sexualisierter Gewalt zu begleiten, sondern diese Gewalt aktiv zu verhindern.
Die Gemeinden sollten laut Feldmann prüfen, welche Orte und Arbeitsfelder bei ihnen Risiken für sexualisierte Gewalt bergen. Sie plane, der Gesamtsynode bis zum November 2024 ein fertiges Rahmenschutzkonzept vorzulegen. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 159.000 Mitglieder in 143 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.