Hannover, Gütersloh (epd). Die schulische Berufsausbildung gewinnt einer Studie zufolge für deutsche Jugendliche an Bedeutung. Während die dualen Ausbildungsverhältnisse zwischen 2011 und 2021 bundesweit um fast 18 Prozent zurückgingen, ist der Anteil von schulischen Berufsausbildungen am Ausbildungsmarkt im selben Zeitraum gestiegen, wie die am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte Analyse im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergab. Er machte demnach im Jahr 2021 rund ein Drittel aller Ausbildungsverhältnisse in Deutschland aus.
Insgesamt sank die Zahl der Ausbildungsverhältnisse laut dem „Monitor Ausbildungschancen 2023“ von über 783.000 im Jahr 2011 auf knapp 686.000 im Jahr 2021 - ein Rückgang um 12,5 Prozent. Am stärksten falle das Minus in Niedersachsen, dem Saarland und in Sachsen-Anhalt mit jeweils rund 20 Prozent aus. Während es demnach in Sachsen nur drei Prozent weniger Auszubildende gab, stieg die Zahl in Mecklenburg-Vorpommern gegen den Bundestrend um acht Prozent.
Bei der dualen Berufsausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule erfolgt, sei die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in allen Bundesländern im Zehn-Jahres-Zeitraum zurückgegangen, hieß es. Am stärksten nahmen sie im Saarland um rund 23 Prozent, in Berlin (22 Prozent) und in Hamburg (20 Prozent) ab.
Demgegenüber stieg laut Studie der Anteil der schulischen Berufsausbildung in elf Bundesländern. Im Gegensatz zur klassischen Berufsausbildung findet sie überwiegend in der Berufsschule statt. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Ausbildungen in den Bereichen Gesundheit und Erziehung.
Den „Monitor Ausbildungschancen 2023“ hat das FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt. Für die Analysen nutze das FiBS ein eigens entwickeltes Bildungsmonitoring-Tool. Dessen Langzeitdaten bauen unter anderem auf Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung, der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes auf.