Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat den jüdischen Gemeinden in Niedersachsen seine Glückwünsche zum Pessachfest überbracht, das in diesem Jahr am Mittwochabend (5. April) beginnt. Zugleich rief er Christen und Juden mit Blick auf das Fest zum gemeinsamen Einsatz für den Erhalt der Freiheit auf. In diesem Jahr habe die biblische Erinnerung an die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine für ihn einen anderen Klang als in früheren Jahren, sagte Meister am Montag in Hannover.
Pessach erinnere daran, dass Freiheit, und damit verbunden die Erlösung aus der Sklaverei, keine Selbstverständlichkeit sei, betonte der leitende evangelische Theologe. Die Freiheit in Deutschland und in Europa sei vielen Menschen während der vergangenen Jahrzehnte als selbstverständlich erschienen. „Dies erwies sich als eine Illusion.“ Deshalb sei es wichtig, die Geschichte vom Auszug aus Ägypten immer wieder neu zu erzählen.
Meister sagte, in einer Zeit großer Herausforderungen schöpfe er Kraft aus den biblischen Geschichten und Verheißungen: „An Pessach und Ostern vergegenwärtigen unsere Traditionen bittere Erfahrungen und zugleich die Zuversicht, dass Unterdrückung und Tod nicht das letzte Wort haben, sondern dass Gott uns befreit.“