Göttingen, Oberhausen (epd). Das Frauen-Theaterkollektiv „Werkgruppe2“ aus Rosdorf bei Göttingen erzählt in einer neuen Inszenierung die Stadtgeschichte von Oberhausen aus der Perspektive ungewollt schwangerer Frauen seit 1945. Das dokumentarische Stück „§ 218 - eine kollektive Biographie von Frauen aus Oberhausen“ hat am 24. März auf der Großen Bühne des Theaters Oberhausen Premiere, wie die „Werkgruppe2“ mitteilte. Sie wurde unter anderem durch eine Produktion über den Serienmörder Niels Högel bekannt, die am Theater Oldenburg aufgeführt wurde.
„Mitten in Europa, ausgerechnet in Deutschland, existiert mit dem § 218 ein rigides Gesetz, das den Schwangerschaftsabbruch bei ungeplanten Schwangerschaften seit nun über 150 Jahren kriminalisiert“, heißt es in der Ankündigung. Für ihre Produktion haben die Theatermacherinnen nach eigenen Angaben Frauen in der nordrhein-westfälischen Großstadt zu ihren Erlebnissen befragt, Archive durchsucht und sind dem politischen Protest gegen den Paragrafen vor Ort nachgegangen. Das Stück behandele die Fragen, welche Auswirkungen der § 218 auf Frauenleben in Oberhausen, für die Familienplanung und für Sexualität hatte.