Lübeck/Hannover (epd). Die Schriftstellerin Fatma Aydemir aus Berlin bekommt für ihr bisheriges Werk und speziell für ihren jüngsten Roman „Dschinns“ den mit 15.000 Euro dotierten Preis der „LiteraTour Nord“. Die von der VGH-Stiftung ausgelobte Auszeichnung soll ihr am 13. April bei einer Lesung in Hannover überreicht werden, teilte die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck am Donnerstag mit. Die Laudatio wird die Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Maryam Aras halten.
Die Jury hob in ihrer Begründung Aydemirs „organische Erzählweise“ hervor. Diese gebe in dem 2022 erschienenen Roman „nach und nach den Blick auf eine feine Komposition aus Vorausdeutungen, Parallelen und Motiven frei“. Poetische Momente träfen die Leserinnen und Leser im Fluss des Erzählens genauso unvermittelt wie die Abgründe, die sich in den Figuren auftäten. „Mit ihrem ungewöhnlich genauen Blick für Details hat Fatma Aydemir mit der Geschichte der Familie Yilmaz im Deutschland der 1990er-Jahre einen noch lange gültigen wie zeitgenössischen Gesellschaftsroman geschaffen“, hieß es.
Die 1986 in Karlsruhe geborene Fatma Aydemir arbeitet in Berlin als Autorin und Redakteurin bei der „tageszeitung“ (taz). Für ihren Debütroman „Ellbogen“ erhielt sie unter anderem den Klaus-Michael-Kühne-Preis. 2019 war sie Mitherausgeberin der Anthologie „Eure Heimat ist unser Albtraum“. „Dschinns“ ist ihr zweiter Roman. Er wurde bereits mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.