Göttingen/Berlin (epd). Der evangelische Theologe Wilhelm Gräb ist tot. Der frühere Göttinger Privatdozent und Pastor galt als einer der führenden Praktischen Theologen in Deutschland. Wie der Forschungsbereich „Religiöse Gemeinschaften und nachhaltige Entwicklung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin am Mittwoch mitteilte, starb Gräb bereits am Montagabend im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit in Berlin. Er wurde 1948 im badischen Bad Säckingen am Rhein geboren.
Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Gräb in Göttingen. An der dortigen Theologischen Fakultät promovierte er 1979 und habilitierte sich bald darauf. In Göttingen wirkte er außerdem von 1988 bis 1993 als Studentenpastor und Privatdozent.
Seine Arbeit hat Generationen von Studierenden und Wissenschaftlern geprägt. Die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität würdigte ihn als außergewöhnlichen Gelehrten, der die Grenzen des Wissens durch Forschung und kritisches Engagement erweiterte. Gräb war Mitbegründer und Leiter des Berliner Forschungsprogramms „Religionsgemeinschaften und nachhaltige Entwicklung“ sowie unter anderem außerordentlicher Professor an der Universität Stellenbosch in Südafrika.
Gräb studierte von 1968 bis 1972 evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Göttingen und Heidelberg. Von 1999 bis 2016 hatte er den Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin inne und war Universitätsprediger der Berliner Hochschulen.
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