Hannover (epd). Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) rechnet fest mit einer Einführung des bundesweit gültigen Deutschland-Tickets zum 1. Mai. Ein früheres Startdatum sei mit Blick auf noch zu klärende Voraussetzungen kaum zu leisten, sagte Lies am Mittwoch in Hannover. Angesichts „einer Revolution der Mobilität und des Tarifdschungels der Vergangenheit“, die das Ticket zum monatlichen Preis von 49 Euro verspreche, sei dies aber verschmerzbar, betonte der Minister.
Lies sagte, dass sich die Bestandskunden der Verkehrsunternehmen keine Gedanken um die Einführung und Umstellung ihrer Abonnements machen müssten. „Sie werden rechtzeitig informiert, um auf das Deutschland-Ticket umsteigen zu können.“ Das neue Angebot sei ebenfalls als Abonnement geplant, allerdings monatlich ohne Zusatzkosten kündbar.
Der Minister bezeichnete das Deutschland-Ticket als „vorrangig digitales Angebot“, das standardmäßig über Endgeräte wie Handys oder Smartwatches erworben werden solle. Nur noch in Ausnahmefällen, etwa bei Personen, die Barrieren beim Zugang zu digitalen Angeboten haben, solle das Ticket weiterhin auf analogen Wegen erhältlich sein.
Die voraussichtlichen Kosten für die Einführung des Tickets seien gesichert, unterstrich Lies. Bund und Länder beteiligten sich für das laufende Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro, Niedersachsen bringe davon 160 Millionen Euro auf. Mit ähnlichen Aufwendungen rechne er für das Folgejahr. Die weitere Kostenentwicklung hänge maßgeblich davon ab, wie viele Neukunden für das Deutschland-Ticket gewonnen würden, um Einnahmerückgänge bei den bisherigen, zumeist teureren Abos der Verkehrsunternehmen ausgleichen zu können.