Verden (epd). Im Streit um die Corona-Schutzimpfungen wirbt der Verdener Superintendent Fulko Steinhausen für mehr Gelassenheit. „Wir sollten alles dafür tun, damit aus einem Unterschied in der Sache nicht Feindschaft wird“, sagte der leitende evangelische Theologe aus der Kreisstadt bei Bremen am Donnerstag. Steinhausen hatte eine Kampagne in der Region angestoßen, mit der auf Bannern unter dem Slogan „Impfen aus Nächstenliebe“ an Kirchengebäuden für eine Impfung gegen das Coronavirus geworben wurde.
Auf die Plakate hat es Steinhausen zufolge viele unterschiedliche Reaktionen gegeben. „Von Unterstützung für die Aktion bis zu Beschimpfungen war alles dabei“, bilanzierte der Superintendent. Insgesamt seien drei von 30 Bannern abgerissen und eines zerstört worden. „Unsere bewusst einladende Formulierung wurde dabei zum Teil jedoch als Ausgrenzung und Ablehnung verstanden, obwohl sie von uns so nie gemeint war.“
Die Bilder, die Impfbefürworter und Impfgegner voneinander hätten, seien leider schon sehr verhärtet. „Insgesamt ist unser Angebot, mit Menschen über das Thema ins Gespräch zu kommen, aber durchaus angenommen worden.“ Nach rund vier Wochen sollen die Banner in den nächsten Tagen abgenommen und aufbewahrt werden. „Es kann sein, dass es im Herbst in der Pandemie erneut die Situation gibt, dass wir einen Aufruf zum Impfen gegen Corona unterstützen“, blickte Steinhausen voraus.