Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sorgt sich um die Zukunft der Klimaschutz-Bewegung "Fridays for Future", die im zurückliegenden Jahr coronabedingt kaum auf die Straße gehen konnte. "Tatsächlich mache ich mir Sorgen, dass einiges von der Kraft und Wirksamkeit der Bewegung verloren gehen könnte", sagte der evangelische Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Zugleich sagte er den jungen Aktivisten die Solidarität der hannoverschen Landeskirche zu: "Wir können für sie Partei ergreifen, ihre Forderungen unterstützen. Wir können unsere Räume für die Klimaschutzdebatte öffnen und selbst alles dafür tun, so nachhaltig, so ökologisch verantwortlich wie möglich zu handeln", betonte Meister. Gerade Christinnen und Christen stünden in besonderer Verantwortung für den Klimaschutz. Keine Institution habe sich länger und intensiver mit Fragen nach einem "schöpfungsgerechten" Handeln beschäftigt als die Kirche - und keine Schrift behandele diese Fragen so tiefgründig wie die Bibel.
Die Botschaft der Bibel ernst zu nehmen bedeute, vehement für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten und zugleich die Schuld für ihre Zerstörung einzugestehen, sagte Meister. Dies gelte gerade jetzt, "da wir sehenden Auges und mit zunehmender Beschleunigung auf eine ökologische Katastrophe zusteuern". Der Bischof betonte: "Die Kirche muss eine klare Stimme für die Bewahrung der Schöpfung sein."
Meister hatte im Frühjahr 2019 zwei Aktivistinnen von "Fridays for Future" eingeladen, vor der Synode zu sprechen, dem Parlament der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Der Bischof hatte sich selbst auch mehrmals als Redner an Kundgebungen der jungen Klimaschützer beteiligt.
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