Heiligabend-Gottesdienste in großen Stadien entfallen - Oberlandeskirchenrat Hofer: Es gibt einen "Plan B"

Nachricht 30. November 2020

Mit Weihnachtsgottesdiensten in Fußballstadien wollten Kirchen in Niedersachsen den Menschen an Heiligabend das Singen im Freien ermöglichen. Doch wegen der aktuellen Corona-Lage müssen sie diese Pläne wieder fallenlassen.

Braunschweig/Hannover (epd). Die in Niedersachsen ursprünglich zu Weihnachten in den großen Fußballstadien von Eintracht Braunschweig und Hannover 96 geplanten Gottesdienste fallen angesichts der neuen Corona-Verordnung von Bund und Ländern aus. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Braunschweig hat ihre Vorbereitungen für einen Heiligabend-Gottesdienst im Stadion von Eintracht Braunschweig gestoppt, wie sie am Freitag mitteilte. Angesichts der aktuellen Corona-Lage und der jüngsten politischen Beschlüsse dazu sei eine solche Veranstaltung weder sinnvoll noch zu verantworten, sagte Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer in Wolfenbüttel.

Geplant war ein Open-Air-Gottesdienst mit rund 3.000 Personen - vor allem, um Familien das Singen von Weihnachtsliedern im Freien zu ermöglichen. "Die Entscheidung schmerzt uns, aber der Gesundheitsschutz muss vorgehen", betonte Hofer.

In Hannover hatte die katholische St. Josephsgemeinde einen Gottesdienst mit bis zu 2.000 Menschen in der HDI-Arena geplant. "Aufgrund der aktuellen Corona-Infektionslage und der Beschlüsse von Bundes- und Landesregierung haben wir entschieden, an Heiligabend keinen Gottesdienst im Stadion von Hannover 96 zu feiern", sagte Pfarrer Heinrich Plochg auf epd-Anfrage.

Hofer sagte, es gebe aber einen "Plan B", um möglichst viele Menschen an einem Heiligabend-Gottesdienst aus Braunschweig teilnehmen zu lassen. "Dafür werden wir die digitalen Möglichkeiten unserer Zeit nutzen", kündigte Hofer an. So werde der Heiligabend-Gottesdienst um 18 Uhr im Braunschweiger Dom mit einem Livestream ins Internet übertragen.

Die Kirchen in Niedersachsen planen neben digitalen Formaten unter anderem auch Stationen-Gottesdienste im Freien, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hatte sich zuversichtlich geäußert, dass viele Weihnachtsgottesdienste auch unter verschärften Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert werden können.

Am Mittwoch hatten Bund und Länder über eine teilweise Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen in den Wochen bis Weihnachten beraten. Mit den Kirchen soll über die Größe von Gottesdiensten geredet werden. "Großveranstaltungscharakter dürfen solche Veranstaltungen nicht haben", hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betont. Details wollen die Kirchen in Niedersachsen jetzt mit dem Land klären.

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