Hannover (epd). Das Parlament der hannoverschen Landeskirche tagt wegen der Corona-Pandemie erstmals in ihrer Geschichte komplett digital. Die 79 Mitglieder der Landessynode kommen vom 24. bis 27. November in einer Videokonferenz am jeweils eigenen Bildschirm zusammen, wie die evangelische Landeskirche am Donnerstag in Hannover mitteilte. Im Mittelpunkt stehen die Haushaltsbeschlüsse und der Bericht von Landesbischof Ralf Meister. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit 2,4 Millionen Mitgliedern in 1.235 Gemeinden zwischen Hann. Münden und der Nordsee die größte evangelische Kirche in Deutschland.
Am Mittwoch (25. November) wird Finanzchef Rolf Krämer den Delegierten den Haushaltsplan für die Jahre 2021 und 2022 vorlegen. Laut Krämer muss die Landeskirche für das laufende Jahr wegen der Coronakrise mit Mindereinnahmen von rund 50 Millionen Euro rechnen. Das entspricht Einbußen von etwa acht bis neun Prozent. Im Frühjahr hatte die Kirche noch Verluste von zehn bis 15 Prozent befürchtet. Krämer betonte, die Kirche habe bereits im laufenden Jahr sparsam gewirtschaftet. So habe unter anderem eine Ausgabensperre von zehn Prozent dazu beigetragen, finanzielle Handlungsspielräume zu erhalten.
Am Donnerstag (26. November) um 11.30 Uhr hält Bischof Meister seinen turnusgemäßen Bericht. Weitere Themen der Synode sind der Klimaschutz in kirchlichen Gebäuden, die Kulturarbeit, die Rolle der Ehrenamtlichen, die Beziehungen zwischen Kirche und Judentum sowie erste Überlegungen zur Gestaltung eines Zukunftsprozesses. Der hannoverschen Landeskirche sind drei Viertel aller evangelischen Kirchengemeinden in Niedersachsen angegliedert.
Die Video-Synode wird vom Präsidium des Kirchenparlaments gesteuert, das im kleinen Kreis im Landeskirchenamt in Hannover zusammenkommt. Der traditionelle Sitzungssaal der Synode im diakonischen Henriettenstift bleibt diesmal leer, auch um eine Ansteckungsgefahr in dem evangelischen Krankenhaus komplett zu vermeiden. Die Tagung ist über die Internetseite www.landeskirche-hannover.de und den YouTube-Kanal der Landeskirche ohne Anmeldung live zu sehen.
Die evangelischen Kirchenparlamente im Nordwesten gehen in diesem Jahr wegen der Pandemie unterschiedliche Wege. Die oldenburgische Synode tagte ebenfalls digital. Die Synoden der braunschweigischen und der schaumburg-lippischen Kirche kamen oder kommen dagegen zu Präsenztagungen zusammen, allerdings unter strengen Hygieneregeln. Die Bremische Evangelische Kirche und die Evangelisch-reformierte Kirche haben ihre Synodentagungen ins kommende Jahr verschoben.
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## Info
Die Tagung ist über die Internetseite www.landeskirche-hannover.de und den YouTube-Kanal der Landeskirche ohne Anmeldung live zu sehen.
## Internet
Zur Synode: http://u.epd.de/1k51