Osnabrück (epd). Vor der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag hat der Deutsche Lehrerverband das Lüftungskonzept zur Corona-Prävention in den Schulen scharf kritisiert. "Es ist erbärmlich, dass der KMK und den meisten Schulministerien zum Thema Aerosolbelastung in vollen Klassenzimmern nichts anderes einfällt, als regelmäßiges Stoßlüften zu empfehlen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch).
Meidinger fügte hinzu: "Wir wissen alle, dass in einer großen Anzahl von Klassenräumen die Fenster nicht oder nur spaltweise zu öffnen sind, dass vielfach Querlüftung nicht funktioniert, weil kein Durchzug möglich ist, und vor allem dass im Winter bei Minusgraden, Starkwind und Regen Lüften problematisch ist."
Die Ministerien seien sich nicht einmal einig darin, wie oft gelüftet werden müsse, erklärte Meidinger. Die Empfehlungen schwankten zwischen zwanzig Minuten und der Anweisung, nach jeder Stunde die Fenster zu öffnen. Für die Schüler bedeute das, mit Handschuhen und Mützen im Klassenraum zu sitzen.
"Die Kommunen dürfen sich währenddessen auf steigende Energiekosten gefasst machen", sagte Meidinger und warnte: "Wenn die Mehrzahl der Bundesländer weiter untätig bleibt und sich die Situation als kontrollierbar schönredet, werden wir auf einen kalten Winter mit hohen Infektionszahlen zusteuern."
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