Braunschweig (epd). Die denkmalgeschützte Friedenskapelle am Braunschweiger Marienstift soll zu einem "Zentrum Würde" ausgebaut werden. Das Zentrum solle Raum geben für unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema Würde. Dazu zählten beispielsweise Letzte-Hilfe-Kurse zur Sterbebegleitung oder Trauergruppen, hieß es am Sonntag bei einer Führung mit geladenen Gästen. Für die Restaurierung der 1903 errichteten Kapelle sind die Initiatoren der Evangelischen Stiftung Neuerkerode auch auf Spenden angewiesen.
Das Projekt solle die Tradition der Diakonissen von Nächstenliebe aufgreifen und weitergeben, hieß es. Nicht nur in Krisenzeiten zeige sich, dass Menschen in Beziehung gehen möchten und dafür einen Ort suchten. Durch Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Lesungen oder Workshops soll der Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Altersgruppen und mit oder ohne Behinderung ermöglicht werden.
Der Braunschweiger Propst Lars Dedekind sagte, bis heute zeige sich, wie schwer es jedem Einzelnen und der Gesellschaft falle, Menschenwürde anzuerkennen. Dies werde bei Frage nach der Aufnahme von Flüchtlingen in der EU deutlich. "Es zeigt sich auch im latenten Rassismus, den es eben nicht nur in den USA gibt." Dies werde immer dann sichtbar, wenn Menschen in Schubladen gesperrt und nicht als Einzelne wahrgenommen würden. Die Würde bleibe ein wichtiges Thema und es sei gut, dass an dem historischen Ort der diakonischen Arbeit ein Zentrum entstehe, das an die Würde eines jeden Menschen erinnere.
Die evangelisch-lutherische Diakonissenanstalt Marienstift in Braunschweig begeht in diesem Jahr ihr 150. Jubiläum. Heute gehören zu ihr das Krankenhaus Marienstift, das Senioren- und Pflegezentrum Bethanien sowie das Bildungszentrum am Marienstift. Träger ist die Evangelische Stiftung Neuerkerode.
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