Niedersachsen nimmt weitere Kinder aus griechischen Lagern auf

Nachricht 28. Juli 2020

Hannover (epd). Niedersachsen beteiligt sich erneut an der Aufnahme von Kindern aus den Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln. Am Freitag wurden zunächst 83 Menschen in Deutschland erwartet, von denen Niedersachsen acht aufnehmen werde, teilte das niedersächsische Innenministerium mit. Im Fokus stünden dieses Mal behandlungsbedürftige Kinder und ihre Familien. Niedersachsen werde insgesamt 64 Menschen in das Asylverfahren aufnehmen. Dies entsprecht dem vom Bundesinnenministerium festgelegten Schlüssel. An der Aufnahmeaktion beteiligen sich nunmehr alle Bundesländer.

Im vergangenem Herbst hatte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) das Flüchtlingslager auf Lesbos besucht und eine Initiative zur Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder gestartet. Im April seien bereits 47 unbegleitete Kinder und Jugendliche aus Griechenland nach Niedersachsen ausgeflogen und dann auf andere Bundesländer und niedersächsische Kommunen verteilt worden, hieß es.

"Ich bin froh und erleichtert, dass wir heute weitere Kinder aus den unhaltbaren Zuständen der griechischen Lager nach Deutschland in Sicherheit bringen können", sagte Pistorius. Es sei erfreulich, dass sich inzwischen alle Bundesländer der Initiative angeschlossen hätten. Ausdrücklich dankte er Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), der die Aufnahme schon früh unterstützt habe.

Im Juni hatte Seehofer die Aufnahme von 243 behandlungsbedürftigen Kindern und deren Familienangehörigen - insgesamt etwa 930 Menschen - angekündigt. Diese Aufnahme soll schrittweise in den nächsten Wochen erfolgen und werde derzeit in enger Absprache mit Bund, Ländern sowie den internationalen und europäischen Institutionen organisiert.

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