Lüneburg (epd). Das Projekt "LernRaum" der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde in Lüneburg wird mit dem mit 1.000 Euro dotierten Preis "Primus" der Berliner Stiftung Bildung und Gesellschaft ausgezeichnet. Die Gemeinde bietet Kindern aus benachteiligten Verhältnissen Unterstützung beim Lernen für die Schule in Zeiten von Corona an und hat damit in Niedersachsen ähnliche Projekte angestoßen. "Der LernRaum der Kindertafel im Paul-Gerhardt-Haus sorgt für ein Stück Bildungsgerechtigkeit", sagte Birgit Ossenkopf, Geschäftsführerin der Stiftung am Mittwoch.
Seit 25 Jahren gibt es den Angaben zufolge in der Gemeinde die "Kindertafel": An allen Schultagen erhalten Mädchen und Jungen gemeinsam Mittagessen, Hausaufgabenhilfe, Lernförderung und Freizeitangebote. Doch während der Corona-Pandemie sei solch eine Gruppenbetreuung nicht mehr möglich. Das Team der Kindertafel habe deshalb den "LernRaum" eingerichtet. "Täglich können bis zu 36 Grundschulkinder in eins zu eins Begleitung durch ehrenamtlich Engagierte ihre Aufgaben aus der Schule erledigen", erläuterte Diakonin Antje Stoffregen.
Das Modell sei in Absprache mit den Grundschulen vor Ort entstanden. Dabei erhielten insbesondere Kinder aus benachteiligten Familien Unterstützung von Lernpaten, darunter Studierende der Leuphana Universität Lüneburg.
Das niedersächsische Kultusministerium fördert mittlerweile unter dem Titel "Lernräume" mit insgesamt 4,5 Millionen Euro mehrere Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche. In Anlehnung an die Lüneburger Idee haben die evangelische und katholische Kirche das Projekt im Rahmen des Bündnisses "Niedersachsen hält zusammen" initiiert.
Der Primus-Preis wird laut Stiftungsangaben jeden Monat an ein kleines, vorbildliches Projekt vergeben. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert. (5114/15.07.20)
epd lnb mir bjs