Evangelischer Kitafachmann will mehr Digitalisierung in Kindergärten

Nachricht 09. Juli 2020

Bremen (epd). Auch Kindertagesstätten müssten dem Bremer evangelischen Kitaexperten Carsten Schlepper zufolge von der jetzigen Digitalisierungsoffensive profitieren. "Es ist an der Zeit, entsprechende Finanzmittel bereitzustellen, damit die Träger in der Kindertagesbetreuung notwendige Ausstattung anschaffen können", forderte Schlepper am Mittwoch in Bremen. In jede Kita-Gruppe gehöre mindestens ein Tablet. Schlepper leitet den Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder in der Bremischen Evangelischen Kirche und ist Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder in Berlin.

Die dreimonatige Notbetreuung in der Corona-Zeit habe nur gelingen können, weil die Kita-Mitarbeitenden über ihre privaten Smartphones, Tablets und PCs mit den Familien und Kolleginnen Verbindung hielten, erläuterte Schlepper. Kita-Träger müssten solch eine Ausstattung selbst vorhalten. Im Konjunkturpaket der Bundesregierung sei ein Investitionsprogramm für die Kindertagesbetreuung enthalten, das den Ausbau der digitalen Ausstattung als ein Ziel benenne. Aus diesem Zuschuss des Bundes sollten die Länder nun zusätzliche Investitionen finanzieren, empfiehlt der Experte.

Der zukünftige Arbeitsplatz für Kita-Fachkräfte müsse auch digital ausgestattet sein. Bleistift, Schere und Papier allein reichten nicht mehr aus. Auch die Kinder wüchsen heute mit digitalen Medien auf. "Seit Jahren sammeln wir gute Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Medien in der Kita, sowohl für die Arbeitsprozesse der Fachkräfte als auch für die Aktivitäten der Kinder miteinander", sagte Schlepper. In zusätzlichen Projekten könne zudem die Auseinandersetzung mit Fragen der Medienerziehung und Medienbildung gefördert werden. Bildung beginne schon vor der Schulzeit.

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